Bodenverdichtung

Von Bodenverdichtung wird gesprochen, wenn es durch Aufbringen hoher Last zu einer Verformung und somit zu einer Veränderung des Drei-Phasen-Systems Boden kommt.

Im Tiefbau wird die Bodenverdichtung eingesetzt, um die Festigkeit und damit die Tragfähigkeit des Bodens zu erhöhen. Außerhalb von Bau- und Verkehrsflächen ist die Bodenverdichtung ein meist unerwünschter Nebeneffekt der Flächennutzung, z. B. beim Befahren von land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen mit schweren Landwirtschaftsmaschinen.

Bei relativ geringer Auflast stellt sich eine reversible (elastische) Verformung ein, die nach dem Beenden der Belastung wieder in den Ausgangszustand zurückfedert.

Im Bezug auf den Unterboden wird von einer Vorbelastung ausgegangen, die sich einer weiteren Verdichtung entgegenstellt. Je höher die Vorbelastung, desto geringer ist dementsprechend die Verdichtungsempfindlichkeit.[1][2]

Kommt es zu einer Belastung über den Punkt der Vorbelastung, so tritt eine plastische Verformung auf, die nicht reversibel ist. Es kommt zu einer Scherung der Bodenpartikel gegeneinander und einer Zunahme der festen Phase mit gleichzeitiger Abnahme der flüssigen und gasförmigen Phase. Die Verdichtung kann weit in die Tiefe reichen, sie ist abhängig von der Druckverteilung (Druckzwiebel) unter der Last.

Bodenverdichtung durch Landwirtschaftsreifen
  1. Michael Gysi: Berichte Bodenverdichtung: Vorbelastung als Stabilitätsmaß - Bodenstabilität ist mit der Vorbelastung charakterisierbar (PDF-Datei), FAT-Berichte Nr. 566, 2001; Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik, Tänikon (FAT), 8356 Ettenhausen
  2. Bodenschadverdichtung - Vermeidung, Regeneration, Überwachung, Beiträge zum Diskussionsforum Bodenwissenschaften am 26. Oktober 2012; Heft 12, 2012; Hochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften & Landschaftsarchitektur.

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