Flashback (Psychologie)

Ein Flashback (englisch, blitz(artig) zurück, sinngemäß übersetzt etwa Wiedererleben oder Nachhallerinnerung) ist ein psychologisches Phänomen, welches durch einen Schlüsselreiz hervorgerufen wird. Die betroffene Person hat dann ein plötzliches, für gewöhnlich kraftvolles Wiedererleben eines vergangenen Erlebnisses oder früherer Gefühlszustände. Diese Erinnerungen können von jeder vorstellbaren Gefühlsart sein.

Der Begriff wird vor allem dann benutzt, wenn die Erinnerung unwillkürlich auftaucht und/oder wenn sie so stark ist, dass die Person die Erfahrung wieder durchlebt, unfähig, sie völlig als Erinnerung zu erkennen.[1] Die für die aktuelle Situation unpassende Stärke eines Gefühlszustandes kann so aber auch helfen, diesen als Flashback zu erkennen.[2]

Flashbacks treten als Symptom einer Posttraumatischen Belastungsstörung auf.[3] Auch wiederkehrende rauschähnliche Zustände nach einem drogenfreien Intervall werden gelegentlich als Flashback oder auch als Echo-Psychose, Echorausch (auch Echo-Rausch), Spätrausch oder Nachhall-Psychose bezeichnet.[3][4][5]

Laut AMDP-System werden Flashbacks im psychopathologischen Befund unter den Paramnesien subsumiert.[6] Als weitere Möglichkeit zur Dokumentation im Sinne des AMDP-Systems wird vorgeschlagen, die Bezeichnung Flashbacks am Ende des Befundes aufzuführen, zusammen mit der restlichen speziellen Symptomatik, die nicht bereits durch die operationalisierten Begriffe des AMDP-Systems erfasst wurden.[7]

  1. C. Brewin, J. Gregory, M. Lipton, N. Burgess: Intrusive Images in Psychological Disorders: Characteristics Neural Mechanisms, and Treatment Implications. In: Psychological Review (2010); 117(1), S. 210–232.
  2. Tom Bunn L. C. S. W. (2014). Is What You Are Feeling A Flashback? https://www.psychologytoday.com/blog/conquer-fear-flying/201408/is-what-you-are-feeling-flashback
  3. a b Michael Zaudig, Rolf Dieter Trautmann-Sponsel, Peter Joraschky, Rainer Rupprecht, Hans-Jürgen Möller: Therapielexikon Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie. Springer-Verlag, 2006, ISBN 978-3-540-30986-4, S. 491 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  4. Burkhard Madea: Rechtsmedizin: Befunderhebung, Rekonstruktion, Begutachtung. Springer-Verlag, 2014, ISBN 978-3-662-43500-7, S. 731 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  5. Jürgen Margraf, Silvia Schneider: Lehrbuch der Verhaltenstherapie, Band 2: Psychologische Therapie bei Indikationen im Erwachsenenalter. Springer-Verlag, 2018, ISBN 978-3-662-54909-4, S. 597 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  6. Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie (AMDP): Das AMDP-System: Manual zur Dokumentation psychiatrischer Befunde. Hogrefe Verlag, 2015, ISBN 978-3-8444-2707-3 (google.de [abgerufen am 8. Mai 2019]).
  7. Stieglitz Rolf-Dieter, Haug Achim, Kis Bernhard, Kleinschmidt Silke, Thiel Andreas: Praxisbuch AMDP: Psychopathologische Befunderhebung – Grundlagen und Anwendungsbeispiele. Hogrefe Verlag, ISBN 978-3-8444-2852-0 (google.de [abgerufen am 8. Mai 2019]).

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