Kohen

Links ein Kohen, mittig ein Hohepriester und rechts ein Levit.[1]
Grabstein (Mazewa) eines Kohen in Bonn-Schwarzrheindorf
Handhaltung beim Priestersegen durch einen Kohen
Kohanim während des Segnens

Ein Kohen (deutsch: Priester) (hebräisch כֹּהֵן, [koˈhɛn], Plural Kohanim כֹּהֲנִים) ist ein Mitglied der jüdischen Priesterschaft. Die Kohanim waren gemäß biblischer Überlieferung eine Untergruppe der Leviten, des tempeldienstlichen Stammes unter den zwölf Stämmen Israels, wobei sie aber als Gruppe hinsichtlich des Tempeldienstes oder der Organisationsaufgaben traditionell in der Hierarchie über den Leviten standen, Num 3,3-39 .[2] Sie gelten als direkte Nachfahren Aarons, der ein Bruder des Mose war. Die Kohanim übten im Jerusalemer Tempel den Dienst am Altar aus. In biblischer Zeit war jedoch nur der Hohepriester (hebräisch הַכֹּהֵן הַגָּדוֹל haKohen haGadol, deutsch ‚der große Kohen‘) die höchste religiöse Autorität des Judentums.

Seit der Zerstörung des zweiten Tempels in Jerusalem durch die Römer im Jahre 70 n. Chr. waren die Unterschiede zwischen den Kohanim und den übrigen Leviten bezüglich ihrer Aufgaben und Befugnisse teilweise aufgehoben. Für die Kohanim gelten einige besondere Regeln bzw. Reinheitsgebote. Von ihnen wird zu bestimmten Anlässen (Jom tov[A 1] bzw. nur am Jom Kippur) auch der Aaronitische Segen gesprochen, bei dem unter anderem eine bestimmte Haltung der Hände und Finger[A 2] vorgeschrieben ist (die dann zu einer Art Kohen-Symbol wurde, das man besonders auf ihren Grabsteinen findet). Die Geste wird als Nachbildung des Buchstabens Schin des hebräischen Alphabets interpretiert, das den ersten Buchstaben des Wortes (El) Shaddai (der Allmächtige) abbilden soll.[3] Während des Segens bedecken die Kohanim ihr Gesicht mit dem Tallit. Die Anwesenden sollen die Kohanim während des Segens nicht ansehen.

  1. Charles Foster: Story of the Bible in Pictures Hartford, Conn., 1873
  2. Martin Rösel: Bibelkunde des Alten Testaments. Die kanonischen und apokryphen Schriften. 11. durchgesehene Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 20121, ISBN 978-3-525-56867-5, S. 21
  3. Joel S. Kaminsky, Joel N. Lohr: The Torah: A Beginner's Guide. Oneworld Publications, 2011, ISBN 978-1-78074-094-2 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 27. Mai 2016]).


Referenzfehler: <ref>-Tags existieren für die Gruppe A, jedoch wurde kein dazugehöriges <references group="A" />-Tag gefunden.


From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Nelliwinne