MIPS-Architektur

MIPS R4400-Prozessor von Toshiba
Prozessorkern (Die)-Foto eines MIPS R3000A auf einem Wafer
Prozessorkern (Die)-Foto eines MIPS R4000 auf einem Wafer

Die MIPS-Architektur (englisch Microprocessor without interlocked pipeline stages; deutsch etwa „Mikroprozessor ohne verschränkte Pipeline-Stufen“) ist eine Befehlssatzarchitektur im RISC-Stil, die ab 1981 von John L. Hennessy und seinen Mitarbeitern an der Stanford-Universität entwickelt wurde. Die Weiterentwicklung erfolgte ab 1984 bei der neugegründeten Firma MIPS Computer Systems Inc., später MIPS Technologies, und gehört heute dem US-amerikanischen Technologieunternehmen Wave Computing mit Sitz im Silicon Valley.

MIPS war ursprünglich eine 32-Bit-Architektur, die 64-Bit-Erweiterung folgte 1991 und wurde mit dem R4000-Prozessor eingeführt. Viele RISC-Architekturen aus dieser Zeit beeinflussten sich gegenseitig, hierzu gehören Sun SPARC, DECs Alpha-Prozessor und Hewlett-Packards PA-RISC. Die MIPS-Architektur nutzt das Register/Register-Ausführungsmodell.[1]

Ab Februar 2013 wurde die MIPS-Architektur vom britischen Unternehmen Imagination Technologies weiterentwickelt und vermarktet. 2017 wurde die MIPS-Sparte, gemeinsam mit der PowerVR-Sparte, an das chinesische Investmentunternehmen Canyon Bridge Capital Partners verkauft[2] und gehörte zuletzt Tallwood Venture Capital. Seit Juni 2018 gehört die MIPS-Architektur dem 2010 gegründeten auf KI spezialisierten Start-up-Unternehmen Wave Computing, das mit der Übernahme die Entwicklung von KI und Deep Learning durch die Kombination beider Technologien weiter voranbringen möchte.[3] Ende 2018 wurde dazu die MIPS Open Initiative ins Leben gerufen und angekündigt, die MIPS-Architektur Anfang 2019 unter eine Open-Source-Lizenz zu stellen.[4]

  1. MIPS architecture overview. Abgerufen am 27. Mai 2012.
  2. Benjamin Kraft: Imagination Technologies an chinesische Investorengruppe verkauft. In: Heise online. 24. September 2017. Abgerufen am 17. Juni 2018.
  3. Bernd Mewes: KI-Spezialist Wave Computing kauft MIPS. In: Heise online. 16. Juni 2018. Abgerufen am 17. Juni 2018.
  4. Alexandra Kleijn: Prozessor-Architektur: MIPS wird Open Source. In: Heise online. 18. Dezember 2018. Abgerufen am 18. Dezember 2018.; Zitat: „Die Architektur der MIPS-CPU soll Anfang 2019 unter eine Open-Source-Lizenz kommen und im Rahmen der Initiative MIPS Open weiterentwickelt werden.“.

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