Pomo

Pomo ist ein künstlich erschaffener Begriff für verschiedene indianische Gruppen, die im Kulturareal Kalifornien lebten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebten etwa 14.000 Pomo, 1975 waren es nur noch 496. Sie sprechen eine Hoka-Sprache.

Mädchen der Pomo, Edward Curtis, 1924

Die Pomo sahen sich nicht als solche, sondern verstanden sich als Angehörige ihrer jeweiligen kleinen, völlig autonomen Gruppen. Die Gruppen sprachen unterschiedliche Dialekte, identisch mit den sieben geografischen Abteilungen der Pomo, den Südwestlichen (auch Kashaya), Südlichen, Nördlichen, Zentralen, Nordöstlichen, Östlichen oder Südöstlichen Pomo. Die Größe der einzelnen Dörfer variierte sehr stark. Schätzungen zufolge beheimateten sie jeweils zwischen 125 und 1500 Menschen. Meist lebten einige Familien, etwa 20 bis 30 Personen, in großen Häusern zusammen. Die Pomo sammelten Eicheln, Beeren und Pflanzensamen und jagten Antilopen, Hirsche und Kleinwild. Daneben aßen sie Raupen und Heuschrecken.

Aufgrund ihrer schamanistischen Ideologie kannten die Pomo verschiedene Zeremonien, mit denen sie sich den guten Willen der Geister sichern wollten. Vermutlich waren die Pomo sehr friedfertige Menschen; es gibt kaum Belege für kriegerische Aktivitäten. Die einzelnen Gruppen der Pomo zeichneten sich durch unterschiedliche Kulturformen aus. So gab es je nach Gruppe individuellen oder kommunalen Landbesitz. Zum Teil wurde das Häuptlingstum vererbt, zum Teil wählten die Pomo ihren Häuptling. Manchmal war der Aufbau des Stammessystems eher schlicht, ein andermal recht komplex.


From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Nelliwinne