Siedlungskolonie

Siedlungskolonien für Europäer um 1914 (ohne unabhängige Einwanderungsländer in Übersee)[1]

Siedlungskolonien oder Siedlerkolonien waren eine Form der Kolonisation, die sich zur Zeit der europäischen Kolonialreiche herausbildete. Hierbei war der europäische Rassismus der Neuzeit die Motivation der Siedler. Georges Balandier bestimmte die für den Siedlerkolonialismus grundlegende koloniale Situation die von einer „fremden, rassisch (oder ethnisch) und kulturell andersartigen Minderheit im Namen einer dogmatisch behaupteten rassischen (oder ethnischen) und kulturellen Überlegenheit einer materiell unterlegenen eingeborenen Mehrheit aufgezwungene Herrschaft.“ Man unterschied zunehmend zwischen Siedlungskolonien und übrigen Kolonien (zum Beispiel Beherrschungs- und Stützpunktkolonie). Die Typen werden aber heute nicht mehr als ausschließend betrachtet, sondern können sich aus einem Typ in einen anderen entwickeln.[2]

  1. Hermann Kinder, Werner Hilgemann: dtv-Atlas Weltgeschichte. Band 2: Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart, 5. Auflage. dtv, München 1970, S. 98.
  2. Bernd-Stefan Grewe und Thomas Lange: Kompaktwissen Geschichte. Kolonialismus. Reclam, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-15-017082-3, S. 12f.

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