Wendenkreuzzug

Der Wendenkreuzzug von 1147 bezeichnet den Kreuzzug sächsischer, dänischer und polnischer Fürsten gegen die Elbslawen (Wenden) im Gebiet zwischen Elbe, Trave und Oder, hauptsächlich im heutigen Mecklenburg-Vorpommern und benachbarten Gebieten. Es handelt sich um ein Teilunternehmen des Zweiten Kreuzzuges. Die Motive der Kreuzfahrer waren vielfältig. Neben den ideellen und religiösen Gründen waren vor allem die weltlichen Motive der Fürsten von entscheidender Bedeutung. Sie wollten mit ihrer Teilnahme in erster Linie ihre Konkurrenten davon abhalten, eigene Herrschaftsansprüche in der Germania Slavica durchzusetzen, sei es durch Erhebung von Tributen oder durch Landesausbau.

Die Quellen nennen als Dauer des Kreuzzuges drei Monate. Die Angaben bezüglich der Truppenstärke sind wenig glaubwürdig. So sollen 100.000 deutsche, ebenso viele dänische und 20.000 polnische Kreuzfahrer in das Wendenland gezogen sein. Auf ihrer Kleidung trugen sie ein auf einem Kreis stehendes Kreuz. Unter den deutschen Kreuzfahrern befanden sich: Heinrich der Löwe, Albrecht der Bär mit seinen Söhnen, Herzog Konrad von Zähringen, Pfalzgraf Hermann von Stahleck, Pfalzgraf Friedrich von Sachsen, Markgraf Konrad von Meißen, Hartwig von Stade, Graf Otto von Ammensleben und Graf Adolf von Holstein. Im Weiteren werden auch die mährischen Fürsten Otto Svatopluk und Vratislav als Teilnehmer genannt. Von geistlicher Seite sind als Teilnehmer Erzbischof Adalbero von Bremen und Hamburg, Erzbischof Friedrich I. von Magdeburg, Bischof Wigger von Brandenburg, Bischof Rudolf I. von Halberstadt, Bischof Anselm von Havelberg, Bischof Reinhard von Merseburg, Bischof Werner von Münster, Bischof Dietmar II. von Verden, Bischof Heinrich von Olmütz und Abt Wibald von Corvey bekannt.


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