Agathokles von Syrakus

Zeichnung einer Büste, die vermutlich Agathokles darstellt. Vatikanische Museen, Sala dei Busti

Agathokles (griechisch Ἀγαθοκλῆς Agathoklḗs; * 361 v. Chr. oder 360 v. Chr. in Thermai auf Sizilien; † 289 v. Chr. in Syrakus) war ab 316 v. Chr. Tyrann von Syrakus und von 305/304 v. Chr. bis zu seinem Tod König eines von ihm geschaffenen sizilischen Reichs.

Seinen Aufstieg begann Agathokles in Syrakus als Offizier, dann profilierte er sich als Politiker auf der Seite der Anhänger der Demokratie und bekämpfte die oligarchische Stadtregierung. Unter dem Druck seiner Gegner musste er ins Exil gehen, worauf er sich als Söldnerführer betätigte. Schließlich konnte er seine Heimkehr durchsetzen und wurde zum Feldherrn gewählt. Wenige Jahre danach übernahm er in einem Staatsstreich die Macht. Faktisch wurde er Tyrann, doch blieb die demokratische Verfassung formal in Kraft.

Agathokles führte einen langen, verlustreichen Krieg gegen die Karthager, die einen Teil Siziliens beherrschten. In einem kühnen Feldzug griff er sie mit einer Invasionsstreitmacht im nordafrikanischen Kerngebiet ihres Reichs an. Nach Anfangserfolgen musste er das Unternehmen jedoch abbrechen und schließlich auf der Basis der Verhältnisse vor dem Kriegsausbruch Frieden schließen. Danach nahm er den Königstitel an. Es gelang ihm, fast den ganzen griechischen Teil Siziliens und Teile Kalabriens in seine Gewalt zu bringen. Seinem Ziel der Herrschaft über die ganze Magna Graecia kam er zeitweilig nahe, doch scheiterte sein Versuch einer Dynastiegründung an einem Zwist in seiner Familie. Nach seinem Tod kamen gegnerische Kräfte an die Macht.


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