Aktion Reinhardt

Aktion Reinhardt (auch als Einsatz Reinhardt bezeichnet; daneben findet sich die Schreibweise Reinhard[1]) war der Tarnname für die systematische Ermordung aller Juden und Roma des Generalgouvernements im deutsch besetzten Polen während des Zweiten Weltkrieges. Im Zuge der „Aktion Reinhardt“ wurden zwischen Juli 1942 und Oktober 1943 etwa 1,6 bis 1,8 Millionen Juden sowie rund 50.000 Roma aus den fünf Distrikten des Generalgouvernements (Warschau, Lublin, Radom, Krakau und Galizien) in den drei Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka ermordet. Die „Aktion Reinhardt“ stellt den Höhepunkt der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik gegenüber den Juden dar. In den Lagern der „Aktion Reinhardt“ wurden zusammengerechnet mehr Menschen ermordet als im KZ Auschwitz. Es gab keine Selektionen; die Lager waren als Todesfabriken organisiert.

Der Tarnname der Aktion steht im Zusammenhang mit dem Vornamen Reinhard Heydrichs, auf den Ende Mai 1942 ein Attentat mit tödlichem Ausgang verübt worden war. Die „Ehrenbezeichnung“ stellt zugleich eine Art von Vergeltungsanspruch dar.[2]

  1. Höfle war Stabschef der „Aktion Reinhard“.Der neue Mahnruf. Zeitschrift für Recht, Freiheit und Demokratie / Der neue Mahnruf. Zeitschrift für Freiheit, Recht und Demokratie, Jahrgang 1961, S. 59 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dnm
  2. Ernst Klee: Euthanasie im NS-Staat. Die Vernichtung lebensunwerten Lebens. S. Fischer, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-10-039303-1; S. 374 zu Stw. „Aktion Reinhard“.

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