Arthrose

Mediale Gonarthrose MR-Darstellung eines arthrotischen Kniegelenkes. Deutlich zu sehen sind die Osteophyten im medialen (mittigen) und lateralen (seitlichen) Bereich des Gelenkspaltes und der Verschleiß oder Abrieb der Knorpelschicht im linken Bereich des Bildes. Der Knochen des Schien­bein­kopfes im mittigen Bereich ist verdichtet, eine Reaktion auf den vermehrten mechanischen Stress. Die Knorpelschicht hat ihre Dämpfungs­funktion eingebüßt.

Der Begriff Arthrose oder Arthrosis (synonym Arthrosis deformans – von altgriechisch ἄρθρον arthron, deutsch ‚Gelenk‘ und lateinisch deformare ‚verstümmeln‘) – bezeichnet eine degenerative Gelenkerkrankung (Gelenkabnutzung) und wird auch als Gelenkverschleiß, der das altersübliche Maß übersteigt, bezeichnet.

Ursächlich werden ein Übermaß an Belastung (etwa erhöhtes Körpergewicht), angeborene oder traumatisch bedingte Ursachen wie Fehlstellungen der Gelenke oder auch knöcherne Deformierung durch Knochenerkrankungen wie Osteoporose gesehen. Die Arthrose kann ebenfalls als Folge einer anderen Erkrankung, beispielsweise einer Gelenkentzündung (Arthritis) entstehen (sekundäre Arthrose) oder mit überlastungsbedingter Ergussbildung (sekundäre Entzündungsreaktion) einhergehen (aktivierte Arthrose).[1] Die Arthrose wird auch als Osteoarthrose (Osteoarthrosis) und unter anderem in der anglo-amerikanischen Fachliteratur Osteoarthritis (OA) bezeichnet, nicht zu verwechseln mit der rheumatoiden Arthritis (englisch Rheumatoid Arthritis, RA), einer chronisch entzündlichen Autoimmunerkrankung der Gelenke.

Grundsätzlich können alle Gelenke von arthrotischen Veränderungen betroffen werden. In Deutschland ist die Erkrankung am häufigsten im Kniegelenk lokalisiert.[2] Arthrose ist einer der häufigsten Beratungsanlässe in einer allgemeinmedizinischen Praxis.[3] In Deutschland leiden etwa fünf Millionen Menschen an einer Arthrose.[4] Sie ist weltweit die häufigste Gelenkerkrankung (Arthropathie).[5]

  1. Arthrose. (PDF; 3,0 MB) Robert Koch-Institut (Hrsg.): Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Heft 54, Berlin 2013.
  2. Robert Koch-Institut (Hrsg.): Gesundheit in Deutschland. Datentabellen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Robert Koch-Institut. Berlin.
  3. W. Fink, G. Haidinger: Die Häufigkeit von Gesundheitsstörungen in 10 Jahren Allgemeinpraxis. In: ZFA – Zeitschrift für Allgemeinmedizin. 83, 2007, S. 102–108, doi:10.1055/s-2007-968157. Zitiert nach: Womit sich Hausärzte hauptsächlich beschäftigen. In: MMW-Fortschr Med. 16, 2007.
  4. Deutsche Arthrose-Hilfe: Wie häufig ist Arthrose? (Memento des Originals vom 27. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arthrose.de Abgerufen am 15. Juli 2013.
  5. N. Arden, M. C. Nevitt: Osteoarthritis: epidemiology. In: Best Practice & Research Clinical Rheumatology. Band 20, Nummer 1, Februar 2006, S. 3–25, ISSN 1521-6942. doi:10.1016/j.berh.2005.09.007. PMID 16483904. (Review).

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