Bessarabiendeutsche

Das frühere Bessarabien in Europa

Die Bessarabiendeutschen sind eine deutsche Siedlergruppe und deutschsprachige Minderheit, die zwischen 1814 und 1940 in Bessarabien (jetzt unter der Republik Moldau und Ukraine aufgeteilt) lebte, heute jedoch bis auf wenige Einzelpersonen dort nicht mehr vertreten ist. Sie wanderten in einer Größenordnung von etwa 9000 Personen zwischen 1814 und 1842 aus Baden, Württemberg, dem Elsass, Bayern und heute zu Polen gehörenden Teilen Preußens nach Bessarabien ein. Das Gebiet am Schwarzen Meer war damals als Neurussland Teil des Russischen Kaiserreiches, später wurde es zum Gouvernement Bessarabien.

In ihrer 125-jährigen Geschichte waren die Bessarabiendeutschen eine nahezu rein bäuerliche Bevölkerung. Sie waren mit drei Prozent Bevölkerungsanteil zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Minderheit. Gedeckt von dem Hitler-Stalin-Pakt von 1939 wurde Bessarabien im Sommer 1940 von der Sowjetunion militärisch besetzt. Ende 1940 folgten die Bessarabiendeutschen mit rund 93.000 Personen nahezu vollständig dem Aufruf zur Umsiedlung ins Deutsche Reich unter dem Motto Heim ins Reich.

Prominentester Vertreter dieser Volksgruppe ist der ehemalige deutsche Bundespräsident Horst Köhler. Seine Eltern lebten bis zur Umsiedlung 1940 in der deutschen Kolonie Ryschkanowka in Nordbessarabien. Danach lebten sie übergangsweise in einem Lager im Deutschen Reich und wurden schließlich ab 1941 im besetzten Polen angesiedelt, wo Horst Köhler 1943 geboren wurde.

Bessarabiendeutsche Männer mit typischen Pelzmützen (Karakulmütze)

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