Biodiesel

Biodiesel
Biodieselprobe
Biodieselprobe
Andere Namen

Fettsäuremethylester (FAME), „Fettsäuren, C16–18- und C18-ungesättigt, Methylester“[1]

Kurzbeschreibung Kraftstoff für selbstzündende Kolbenmotoren (Dieselkraftstoffe), Lösungsmittel
Herkunft

biosynthetisch

CAS-Nummer

67762-38-3

Eigenschaften
Aggregatzustand flüssig
Viskosität

7,5 mm²/s (bei 20 °C)[2]

Dichte

(0,875 … 0,885) kg/L (bei 20 °C)[1]

Heizwert

37 MJ/kg[3]

Brennwert

40 MJ/kg[4]

Cetanzahl

54–56 CZ[5]

Schmelzbereich −10 °C[1]
Siedebereich

etwa (176 … unbestimmt) °C[6][7]

Flammpunkt

173 °C[1]

Zündtemperatur circa 250 °C[6]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Biodiesel (seltener Agrodiesel), chemisch Fettsäuremethylester, ist ein Kraftstoff, der in der Verwendung dem mineralischen Dieselkraftstoff gleichkommt. Die chemische Industrie gewinnt Biodiesel durch Umesterung pflanzlicher oder tierischer Fette und Öle mit einwertigen Alkoholen wie Methanol oder Ethanol.

Biodiesel mischt sich mit Petrodiesel in jedem Verhältnis. Viele Länder verwenden daher Biodiesel als Blendkomponente für herkömmlichen Dieselkraftstoff. Seit 2009 wird in Deutschland herkömmlichem Diesel bis zu 7 % Biodiesel beigemischt, an Tankstellen als „B7“ gekennzeichnet. Durch den Rückgang der steuerlichen Förderung seit Januar 2013 sank der Absatz von Biodiesel als Reinkraftstoff in Deutschland erheblich.

Im Vergleich zu Diesel auf Mineralölbasis verursacht Biodiesel weniger Emissionen, obwohl die Rohemissionen von Stickoxiden höher liegen. Er wird aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen, ist biologisch abbaubar und hat gute Schmiereigenschaften, was bei der Verwendung von schwefelarmem Diesel ein Vorteil ist.

Biodiesel ist der Biokraftstoff, der bislang den größten Beitrag zur Versorgung des Verkehrssektors in der Europäischen Union geleistet hat. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts gab es einen breiten gesellschaftlichen Konsens zur Einführung und Ausbau der Biodieselversorgung, da er als nachhaltig und klimaschonend galt. Der wachsende Verbrauch führte im Laufe der Jahre zu einem internationalen Biodieselhandel, der zum Teil verbunden war mit dem Ausbau landwirtschaftlicher Flächen, etwa durch Brandrodung. Die gesellschaftliche Akzeptanz eines flächendeckenden Einsatzes hängt davon ab, ob die eingesetzten Rohstoffe nachhaltig bereitgestellt werden und nicht in Nutzungskonkurrenz mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion geraten oder zum Aussterben von Arten führen.[8]

  1. a b c d e f Eintrag zu Fettsäuren, C16-18- und C18-ungesättigt, Methylester in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 15. April 2008. (JavaScript erforderlich)
  2. Mustafa E. Tat, Jon H. Gerpen: The kinematic viscosity of biodiesel and its blends with diesel fuel. In: Journal of the American Oil Chemists’ Society. 76, 1999, S. 1511–1513, doi:10.1007/s11746-999-0194-0.
  3. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen report.
  4. X. Lang: Preparation and characterization of bio-diesels from various bio-oils. In: Bioresource Technology. 80, S. 53–62, doi:10.1016/S0960-8524(01)00051-7.
  5. Zbigniew Stepien, Kornel Dybich, Marek Przybek: Influence of RME contents in diesel fuels on Cetane number determination quality. In: Journal of KONES Powertrain and Transport. 18.3 (2011).
  6. a b Sicherheitsdatenblatt zu Rapsölmethylester. (PDF; 94 kB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Oktober 2007; abgerufen am 15. Mai 2013.
  7. nicht spezifiziert nach EN 14214.
  8. WELT: Artensterben: Orang Utans – die Opfer des Palmöl-Booms. via www.welt.de, 18. November 2009;.

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