Bohrsches Atommodell

Das Bohrsche Atommodell wurde 1913 von Niels Bohr entwickelt. Es war das erste Atommodell mit Elementen der (damals noch nicht entwickelten) Quantenmechanik, das weite Anerkennung fand.

Atome bestehen bei diesem Modell aus einem schweren, positiv geladenen Atomkern und leichten, negativ geladenen Elektronen, die den Atomkern auf geschlossenen Bahnen umkreisen. Für die Bewegung der Elektronen setzte Bohr durch drei Postulate die klassische Physik teilweise außer Kraft. Als Ergebnis gibt das Bohrsche Atommodell, anders als ältere Atommodelle, viele der am Wasserstoffatom beobachteten Eigenschaften richtig wieder. Andererseits werden viele Details sehr genauer spektroskopischer Messungen von ihm noch nicht erfasst und manche wichtige Eigenschaften gar nicht erklärt, darunter die räumliche Gestalt und die Möglichkeit zur chemischen Bindung.

Nach dem Bohrschen Atommodell bewegen sich Elektronen auf Kreisbahnen bestimmter Energie. Hier wechselt ein einzelnes Elektron von der 3. auf die 2. Kreisbahn; es wird ein Photon entsprechender Frequenz ausgesendet.

Das Bohrsche Atommodell ebnete den Weg zum Verständnis des Aufbaus der Atomhülle. Die anschauliche Vorstellung von Elektronen, die den Atomkern umkreisen wie Planeten die Sonne, prägt seither das populäre Bild von Atomen. Das Bild von Elektronenbahnen entspricht jedoch nicht den realen Gegebenheiten, es wird in allen quantenmechanischen Atommodellen seit etwa 1925 dadurch ersetzt, dass den Elektronen nur bestimmte Aufenthaltswahrscheinlichkeiten zugesprochen werden, siehe Atomorbital. Das Bohrsche Konzept, dass Elektronen sich auf Bahnen bewegen, steht auch im Widerspruch zur Unschärferelation.


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