COVID-19-Impfung in Deutschland

Covid-19 Infektionen / pro 100.000 Einwohner Mitte April 2022 in deutschen Landkreisen.[1]

Die COVID-19-Impfung in Deutschland war Teil der weltweiten Impfkampagnen gegen die COVID-19-Pandemie und richtete sich gegen die Ausbreitung in Deutschland. Im November 2020 beschlossen Bund und Länder eine nationale Impfstrategie.[2] Danach übernahm der Bund die Finanzierung, die Länder organisierten die Impfungen und die regionale Verteilung der Impfstoffe. Für jeden Staat, der Mitglied der Europäischen Union ist, erfolgte die Impfstoffzulassung, auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), durch die Europäische Kommission.[3]

Am 21. Dezember 2020 erhielt der mRNA-Impfstoff Comirnaty (BioNTech/Pfizer) als erster COVID-19-Impfstoff die bedingte Marktzulassung.[4] Die erste Impfung damit erfolgte in Deutschland am 26. Dezember 2020.[5] In den folgenden Monaten kamen weitere Impfstoffe für die Grundimmunisierung gegen COVID-19 und für etwa erforderliche Auffrischungsimpfungen hinzu.

Das Impfangebot richtete sich zunächst an Personen mit besonderen Risiken für einen schweren Krankheitsverlauf oder einem erhöhten Expositionsrisiko.[6] Mit zunehmenden Impfstoffmengen und Ausweitung der Zulassung auf Kinder und Jugendliche wurden die Impfungen auf weitere Bevölkerungsgruppen ausgedehnt, jeweils basierend auf den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO). Zum Einsatz kamen bis Frühjahr 2023 fünf der bislang zugelassenen Vakzine: die mRNA-Impfstoffe Comirnaty (BioNTech/Pfizer) und Spikevax (Moderna), die Vektor-Impfstoffe Vaxzevria (AstraZeneca) und Jcovden (ehemals COVID-19 Vaccine Janssen; Janssen-Cilag/Johnson&Johnson) sowie der proteinbasierte Impfstoff Nuvaxovid (Novavax). Überwiegend wurde Comirnaty von BioNTech/Pfizer verimpft. Vaxzevria (AstraZeneca) wurde zuletzt nicht mehr eingesetzt.[7]

Ziel der Impfempfehlungen der STIKO, die laufend aktualisiert und gegebenenfalls an neue Daten oder wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst wurden, war es, schwere Krankheitsverläufe, Hospitalisierungen, Todesfälle und Langzeitfolgen so weit wie möglich zu verhindern. Abhängig von der individuellen Gefährdung empfahl die STIKO für bestimmte Gruppen Auffrischungsimpfungen („Booster-Impfung“), um eine ausreichende Immunisierung herbeizuführen.[8]

  1. RKI Corona Landkreise. In: ArcGIS-Feature Service. ESRI Inc., abgerufen am 5. September 2022: „Feature Service mit den aktuellen Covid-19 Infektionen pro 100.000 Einwohner auf die deutschen Landkreise. Der Service wird täglich mit den aktuellen Fallzahlen des Robert Koch-Instituts aktualisiert.“
  2. Gesundheitsminister beschließen Impfstrategie. In: tagesschau.de. 7. November 2020, abgerufen am 8. November 2020.
  3. Nationale Impfstrategie COVID-19. (PDF) Bundesministerium für Gesundheit, 6. November 2020, abgerufen am 18. März 2021.
  4. EU-Kommission erteilt Zulassung für erste Corona-Impfung. In: bundesregierung.de. Bundesregierung, 21. Dezember 2020, abgerufen am 22. Dezember 2020.
  5. Erste Corona-Impfung in Halberstadt: Pieks für 101-Jährige. In: msn.com. 26. Dezember 2020, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  6. Exposition (englisch exposure): „Das unmittelbare ‚Ausgesetztsein‘ gegenüber einem Infektionserreger, einer Infektionsquelle, einer Kontamination, einem potenziell erregerhaltigen Vehikel, einem unbelebten Erregerreservoir (z. B. Erdsporen bei Tetanus und Gasbrand) oder aber auch gegenüber einem Risikofaktor bzw. gefährdenden Bedingungen. Es findet eine Annäherung in einer Weise statt, dass die Übertragung eines Erregers bzw. eine bestimmte Gefährdung möglich ist.“ (Quelle: vgl. RKI-Fachwörterbuch: Infektionsschutz und Infektionsepidemiologie, S. 41.)
  7. Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI): Beschluss der STIKO zur 21. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung. Epidemiologisches Bulletin 33/2022 vom 18. August 2022. In: Epidemiologisches Bulletin des RKI. Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI), 18. August 2022, abgerufen am 2. September 2022 (vgl. „Epid Bull 33/2022“ vom 28. August 2022).
  8. Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI): Beschluss der STIKO zur 23. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung. (PDF) (Stand: 17. November 2022). In: Epidemiologisches Bulletin 46/2022. Hrsg. Robert Koch-Institut (RKI), 17. November 2022, S. 4, abgerufen am 17. Januar 2023.

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