Coase-Theorem

Das Coase-Theorem [koʊz-] ist ein Lehrsatz der Mikroökonomie. Das Coase-Theorem gibt Bedingungen an, unter denen Akteure eines Marktes die Ressourcenallokation durch Verhandlungen effizient lösen können, trotz Marktversagen und der hieraus resultierenden Existenz von Externalitäten.[1] Die Lösung entspricht dann einem Marktgleichgewicht. Hierbei wird auf rein ökonomische Überlegungen zurückgegriffen, etwaige Schuld- und Haftungsfragen werden nicht berücksichtigt.[2]

Das Coase-Theorem besagt, dass Märkte unter den unten angegebenen Annahmen effizient mit Externalitäten umgehen. Demnach sind Akteure im betroffenen Markt in der Lage, die an Externalitäten geknüpften Probleme selbständig auszuräumen und die Ressourcen mit Pareto-effizientem Ergebnis aufzuteilen.[3] Wie die Eigentumsrechte hierbei verteilt sind, spielt für die Einigung über die Externalität keine Rolle (Invarianzthese): Die Betroffenen werden stets die effiziente Lösung erzielen.

Das Coase-Theorem wurde 1960 von Ronald Coase im Artikel The Problem of Social Cost beschrieben. Die Bezeichnung Coase-Theorem geht auf George Stigler (1966) zurück. Ronald Coase wurde für diese und andere Leistungen 1991 mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet.[4]

  1. Michael Fritsch: Marktversagen und Wirtschaftspolitik. 8. Auflage. Franz Vahlen München, München 2011, S. 118–126.
  2. Hans Frambach: Mikroökonomik. UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz 2008, ISBN 978-3-8252-3083-8, S. 183–231.
  3. Richard Abel Musgrave , Peggy Brewer Musgrave, Lore Kullmer: Die öffentlichen Finanzen in Theorie und Praxis 1. 6. Auflage. Band 1.. J.C.B Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1994.
  4. Nobelpreislexikon. Ansgar Bach, archiviert vom Original am 15. April 2012; abgerufen am 28. Juni 2017.

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