Die feinen Unterschiede

Die feinen Unterschiede ist der Titel des Hauptwerkes des französischen Soziologen Pierre Bourdieu (1930–2002) mit dem Untertitel Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft, das im französischen Original zuerst 1979 als La distinction. Critique sociale du jugement erschien. Bourdieu beginnt mit einer Analyse des Kunstgeschmacks und weitet sie auf den gesamten Lebensstil einschließlich religiöser und politischer Vorstellungen aus („Habitus“ in Anlehnung an Norbert Elias). Diesen Habitus führt er, gestützt auf intensive empirische Untersuchungen, auf die soziale Position der jeweiligen Menschen zurück, die er mit seinem Kapitalmodell definiert (ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital). Daraus resultiert die Distinktion, ein Unterschiede setzendes Verhalten. In der Rezeption wird das Werk zuweilen als eine narzisstische Kränkung für Leser gesehen, die an „angeborenen“ oder „individuellen“ Geschmack glaubten, doch vor allem als ein wichtiger Impulsgeber für die sozialwissenschaftliche Forschung.


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