Dorischer Modus

Vergleich d-Dorisch mit d-Moll. Dorisch unterscheidet sich von Moll durch die große („dorische“) Sext
Bildliche Darstellung der Dorischen Tonleiter. (Erläuterung)

Dorischer Modus, kurz Dorisch, bezeichnet ursprünglich eine Oktavgattung des altgriechischen Systema Téleion, später im mittelalterlichen System der Kirchentöne den ersten Ton oder autentus protus,[1] gekennzeichnet durch den Ambitus d-d1, die Repercussa a und die Finalis d.[2]

Da die dritte Stufe der dorischen Tonleiter eine kleine Terz zum Grundton bildet, hat sie einen mollähnlichen Charakter. Zwischen der zweiten und dritten sowie der sechsten und siebenten Stufe liegt ein Halbtonschritt, die anderen Intervalle sind Ganztonschritte.

Die Tonart d-Dorisch enthält die Stammtöne der westlichen Musik, denen auf Tasteninstrumenten die weißen Tasten entsprechen.

In der Akkord-Skalen-Theorie des Jazz wird eine Tonleiter mit der dem Dorischen Modus äußerlich gleichen Intervallstruktur als Dorian Mode bezeichnet.

  1. Lexicon musicum Latinum medii aevi (LmL) Im Eintrag "protus (protos) -a, -um et subst. -i m. (πρῶτος)" findet sich in den Quellen neben aut(h)entus protus (z. B. im Micrologus von Guido von Arezzo) auch die Variante autenticus protus (z. B. in der Musica enchiriadis, 9. Jh.), während protus autenticus nur einmal in einer späten Quelle aus dem 15. Jahrhundert vorkommt (Bartolomé Ramos de Pareja). Abgerufen am 15. September 2022
  2. Luigi Agustoni, Johannes Berchmans Göschl: Einführung in die Interpretation des Gregorianischen Chorals, Band 1: Grundlagen, Kapitel 1.3.2: Die acht Modi des Oktoechos. Gustav Bosse Verlag, Kassel 1995.

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