Epidemie

Eine Epidemie (von altgriechisch ἐπί epí ‚auf, bei, dazu‘, und δῆμος dēmos ‚Volk‘), auch Seuche genannt, ist ein zeitlich und örtlich begrenztes vermehrtes Auftreten von Krankheitsfällen einheitlicher Ursache innerhalb einer menschlichen Population und entspricht damit einem großen Ausbruch einer Krankheit. Der Begriff war[1] und ist nicht auf Infektionskrankheiten beschränkt.[2]

In der Epidemiologie wird von einer Epidemie gesprochen, wenn die Anzahl an neuen Erkrankungsfällen (Inzidenzen) über einen gewissen Zeitraum in einer bestimmten Region zunimmt. Nach der Geschwindigkeit der Zunahme der Erkrankungsfälle werden Explosiv- und Tardivepidemie unterschieden. Bei einer Länder und Kontinente übergreifenden Ausbreitung wird von einer Pandemie gesprochen. Ein Rückgang der Erkrankungshäufigkeit wird als Regression bezeichnet. Als eine Endemie wird demgegenüber das andauernd gehäufte Auftreten einer Krankheit in einer umschriebenen Population bezeichnet; hierbei bleibt die Inzidenz annähernd gleich, ist aber gegenüber nichtendemischen Gebieten erhöht.

Da sich die Endung -demie sprachlich auf Menschen bezieht, sind in der Veterinärmedizin auch die Bezeichnungen Epizootie statt Epidemie und ebenso Panzootie statt Pandemie üblich.

  1. Vgl. etwa Eberhard Buchner: Massenverirrung und Massenverzückung (Geistige Epidemien) (= Sittengeschichte des Lasters. Die Kulturepochen und ihre Leidenschaften. Teil 1). In: Leo Schidrowitz (Hrsg.): Sittengeschichte der Kulturwelt und ihrer Entwicklung in Einzeldarstellungen. Band 5. Verlag für Kulturforschung, Wien/Leipzig 1927, S. 9–92.
  2. Fachwörterbuch A–Z. (PDF) In: Infektionsschutz und Infektionsepidemiologie Fachwörter – Definitionen – Interpretationen. Robert Koch-Institut, S. 34 (bzw. 17), abgerufen am 4. Mai 2019. Berlin 2015, ISBN 978-3-89606-258-1.

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