Funktionale Syntax

Die Funktionale Syntax erklärt sprachliche Formen durch die kommunikativen Aufgaben und Zwecke, für die sie ausgebildet sind. Erste Ansätze dazu finden sich schon bei den Stoikern und durchziehen die ganze Tradition der Grammatikforschung. Sie wurden aber bis hin zum 19. Jahrhundert nicht zu einer konsistenten Sprach- bzw. Grammatiktheorie ausgebaut.

Philipp Wegener (1848–1916) knüpft in den „Grundfragen des Sprachlebens“ (1885) an die geisteswissenschaftliche Psychologie im Gefolge von Wilhelm Wundt an, die der Sprache besonderes Augenmerk schenkte. Er analysiert Sprechen als zweckhaft und hörerbezogen, als bestimmt durch die Anforderungen kommunikativer Hörersteuerung und Gewährleistung von Verstehen auf der Hörerseite. Über die Gedankenmitteilung hinaus werden Zwecke wie die Beeinflussung der Hörenden – durch Erregung ihrer Sympathie – verfolgt und schlagen sich in der Satzform und in den sprachlichen Mitteln nieder.


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