Gaia (Raumsonde)

Gaia (Raumsonde)

Gaia-Weltraumteleskop
NSSDC ID 2013-074A
Missions­ziel Sammlung astrometrischer DatenVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Missionsziel
Betreiber Europaische Weltraumorganisation ESAVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Betreiber
Hersteller EADS AstriumVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Hersteller
Träger­rakete Sojus-ST mit Fregat-OberstufeVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Traegerrakete
Startmasse 2030 kgVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startmasse
Instrumente
Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Instrumente

2 Teleskope, komplexe Kamera mit astrometrischem Feld, 2 Photometer, Spektrograph

Verlauf der Mission
Startdatum 19. Dezember 2013, 09:12 UTCVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startdatum
Startrampe Centre Spatial Guyanais, ELSVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startrampe
Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Verlauf
 
19. Dezember 2013 Start
 
8. Januar 2014 Einschwenken in Orbit um L2
 
18. Juli 2014 Kalibrierung und Vermessung der Pole
 
25. Juli 2014 Erste Wissenschaftsdaten
 
15. August 2014 Ausweitung auf den gesamten Himmel
 
15. Juli 2019 Ende der Primärmission
 
16. Juli 2019 Großes Korrekturmanöver
 
31. Dezember 2020 Ende 1. Verlängerung
 
31. Dezember 2022 Ende 2. Verlängerung
 
31. Dezember 2025 Ende 3. Verlängerung
 
Januar bis April 2025 Kaltgas voraussichtlich aufgebraucht

Gaia ist ein Weltraumteleskop der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), das den gesamten Himmel hochgenau dreidimensional optisch durchmustert. Es ist spezialisiert auf Objekte der Magnituden 3 bis 21, weshalb die hellsten Sterne am Nachthimmel wie Sirius oder Alpha Centauri nicht erfasst werden. Rund ein Prozent der Sterne der Milchstraße werden dabei astrometrisch, photometrisch und spektroskopisch mit bisher unerreichter Genauigkeit erfasst. Neben der genauen dreidimensionalen Position wird durch wiederholte Beobachtung auch die Bewegungsrichtung des Objekts bestimmt. Bei Objekten mit einer Magnitude von 16 oder heller wird zusätzlich das Spektrum analysiert, woraus sich Radialgeschwindigkeit, Spektralklasse, Temperatur, tatsächliche Leuchtkraft und weitere Daten ermitteln lassen.

Die Gaia-Mission ist der wissenschaftliche Nachfolger der Hipparcos-Mission der ESA (1989–1993) und soll letztlich bis zu 200-mal genauer die Positionen bestimmen, 10.000-mal mehr Objekte untersuchen und 100.000-mal mehr Daten produzieren als die Vorgängermission. Die Raumsonde befindet sich hierfür auf einem Lissajous-Orbit um den Sonne-Erde-Lagrange-Punkt L2.

Der Name Gaia war ursprünglich ein Akronym für „Globales Astrometrisches Interferometer für die Astrophysik“.[1][2] Er bezog sich auf die ursprünglich für dieses Teleskop geplante Technik der optischen Interferometrie.[3] Der Name wurde beibehalten trotz des im Laufe der Planungen geänderten Messprinzips, jedoch wurde die Schreibweise von GAIA auf Gaia geändert. Der Name ist auch eine Anlehnung an die Erdmuttergöttin Gaia der griechischen Mythologie.

Die ESA bestätigte Gaia im Jahr 2000 als priorisierte Mission und gab 2006 den Bau der Raumsonde in Auftrag. Sonde und Nutzlast wurden von europäischen Unternehmen gebaut. Der Start war am 19. Dezember 2013. Die Primärmission dauerte bis zum 25. Juli 2019, wurde aber vorläufig bis Ende 2025 verlängert.

Seit Missionsbeginn wurden vier Kataloge veröffentlicht: Gaia DR1 mit 1,1 Milliarden Objekten, Gaia DR2 mit 1,7 Milliarden Objekten, Gaia EDR3 und Gaia DR3 mit 1,8 Milliarden Objekten. Weitere erweiterte und verbesserte Kataloge sind angekündigt. Alle veröffentlichten Daten sind in einer Datenbank über das Internet für die Allgemeinheit zugänglich.[4]

Initiiert wurde Gaia von Lennart Lindegren und Michael Perryman, die zusammen 2022 den Shaw-Preis erhielten und schon wesentlich an dem Vorgänger Hipparcos beteiligt waren.

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  2. Gaia-FAQ auf den ESA-Webseiten, https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/Gaia/Frequently_Asked_Questions_about_Gaia
  3. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Prusti.
  4. https://www.cosmos.esa.int/web/gaia/data-release-3

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