Gewebe (Textil)

Denimgewebe mit schräg laufendem Köpergrat

Gewebe ist ein textiles Flächengebilde, das aus mindestens zwei Fadensystemen, Kette und Schuss, besteht, die sich in der Sicht auf die Gewebefläche unter einem Winkel von genau oder annähernd 90° mustermäßig kreuzen. Jedes der beiden Systeme kann aus mehreren Kett- bzw. Schussarten aufgebaut sein (z. B. Grund-, Pol- und Füllkette; Grund-, Binde- und Füllschuss). Die Kettfäden verlaufen in Längsrichtung des Gewebes, parallel zur Gewebekante, und die Schussfäden in Querrichtung, parallel zum Geweberand. Die Verbindung der Fäden zum Gewebe erfolgt vorwiegend durch Reibschluss. Damit ein Gewebe ausreichend schiebefest ist, müssen die Kett- und Schussfäden meistens relativ dicht gewebt werden. Deshalb weisen die Gewebe bis auf wenige Ausnahmen auch ein geschlossenes Warenbild auf.[1][2][3] Die Herstellung der Gewebe erfolgt entweder durch Handweben auf dem Handwebstuhl oder maschinell auf der Webmaschine. Eine historische Bezeichnung für Textilgewebe aus Leinen und Baumwolle ist Zeug.[4]

  1. DIN 61100, Teil 1: Gewebe-Kennzeichnende Merkmale. Beuth Verlag, Berlin Januar 1976.
  2. Alois Kießling, Max Matthes: Textil-Fachwörterbuch. Verlag Schiele & Schön, Berlin 1993, ISBN 3-7949-0546-6, S. 153.
  3. Heinz Hollstein, Hanskarl Hahn, Rolf Meixner: Fertigungstechnik Weberei. Band 1: Grundlagen der Gewebebildung und Arbeitselement zur Gewebeherstellung. Fachbuchverlag Leipzig, 1987, ISBN 3-343-00338-7, S. 10.
  4. Thomas Meyer zur Capellen: Lexikon der Gewebe. 3., erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-87150-893-4, S. 450.

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