Glas

Verschiedene Farbschattierungen antiker römischer Glasflaschen

Glas (von germanisch glasa „das Glänzende, Schimmernde“, auch für „Bernstein“) ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe amorpher Feststoffe, die beim Abkühlen aus einer Schmelze im Bereich der Glasübergangstemperatur in den festen Zustand übergehen, ohne dabei zu kristallisieren. Beim Abkühlen werden die Atome oder Moleküle nicht in einem Kristallgitter angeordnet, sondern die ungeordnete Struktur der flüssigen Phase bleibt erhalten.[1]

Die Bezeichnung „Glas“ wurde zum unspezifisch generischen Begriff, der so auch für eine Reihe anderer durchsichtiger Stoffe Verwendung findet, selbst wenn diese aus anderen Materialien (als Siliziumdioxid) bestehen, beispielsweise für Brillengläser aus Kunststoff, für Gewächshaus­glas (auch wenn es Kunststoffplatten sein können) oder für das aus spezieller Keramik bestehende Schauglas eines Kaminofens oder beim Glaskörper eines Auges.

Im Alltagsgebrauch bezeichnet Glas meist transparente Silikatgläser wie Trink- und Fenstergläser, die überwiegend aus Quarzsand bzw. Siliciumdioxid bestehen und zu den anorganischen Gläsern gehören. Amorph erstarrte Metalle werden als metallisches Glas bezeichnet. Natürlicher Bernstein sowie transparente Kunststoffe wie Acrylglas sind organische Gläser.

Gläser sind für Licht durchlässig, wenn hindurchtretende elektromagnetische Strahlung in diesem Wellenlängenbereich nicht durch Kristallgrenzen abgelenkt oder durch freie Elektronen absorbiert wird.[2]

2023 wurden „Kenntnisse, Handwerk und Fähigkeiten der handgefertigten Glasproduktion“ von der UNESCO für mehrere Staaten in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[3]

  1. Glaszustand, im Wissenschaft-Online-Lexika bei spektum.de, abgerufen Januar 2023.
  2. Warum ist Glas eigentlich durchsichtig? Abgerufen am 13. Juli 2023.
  3. Knowledge, craft and skills of handmade glass production. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2023.

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