Kyros II.

Das Grabmal des Kyros II. in Pasargadae, in der Nähe der heutigen Stadt Schiras

Kyros II. (altpersisch Kūruš, neupersisch کوروش بزرگ Kurosch-e bozorg, ‚Kurosch der Große‘, babylonisch Kuraš, elamisch Kuraš, aramäisch Kureš, hebräisch כורש Koreš, altgriechisch Κῦρος Kŷros, lateinisch Cyrus; * um 590 bis 580 v. Chr.; † August 530 v. Chr.),[1] oft auch Kyros der Große genannt, Sohn des Kambyses I., regierte Persien von etwa 559 bis 530 v. Chr.[2] als sechster König der Achämeniden-Dynastie und ernannte seinen ältesten Sohn Kambyses II. zum Nachfolger.

Kyros weitete durch seine Expansionspolitik die Grenzen des ehemals kleinen altpersischen Reichs deutlich aus, das unter seinen Nachfolgern von Indien über Iran, Babylon, Kleinasien bis Ägypten reichte und bis 330 v. Chr. bestand, ehe es von Alexander dem Großen erobert wurde.

Archäologische Kampagnen und inzwischen verbesserte Übertragungen einer Reihe von Keilschrifttexten führten zu neuen Erkenntnissen, die das bisherige Bild des historischen Kyros verfeinern konnten. Schon bald nach seinem Tod wurde der Perserkönig von seinem Volk als idealer König legendenhaft verklärt. Die Griechen übernahmen diese positive Sichtweise. Sie wurde durch seine Darstellung in der Bibel als religiös toleranter Regent verstärkt und beherrscht bis heute seine Beurteilung. Seine Person gilt heute noch als das Vorzeigebild eines Königs und Herrschers.

  1. Das Geburtsjahr ist eine Schätzung und der Encyclopædia Britannica (15. Auflage, 2007, Band 3, S. 831, Artikel Cyrus II.) entnommen. Unwahrscheinlich ist die Berechnung des Geburtsjahres auf 600 v. Chr. nach dem griechischen Historiker Dinon von Kolophon (zitiert bei Cicero, De Divinatione 1,23), laut dem Kyros II. 70 Jahre alt wurde, weil diese Angabe unzuverlässig ist (so schon F. H. Weißbach, in: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE), Supplementband IV, Sp. 1157). Das Todesjahr ist durch Datierungen von Keilschrifttexten gesichert.
  2. Josef Wiesehöfer: Kyros 2. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 6, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01476-2, Sp. 1014–1017, hier Sp. 1014.

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