Lyrisches Ich

Der Ausdruck lyrisches Ich (manchmal auch: generisches Ich) bezeichnet in einer Traditionslinie der Literaturwissenschaft den fiktiven Sprecher oder die Stimme eines Gedichts oder Liedes (Lyrik). Ursprünglich eingeführt zur Unterscheidung des formalen bzw. lyrischen Ichs von einem realen bzw. empirischen Ich, ist es bis in die Gegenwart immer wieder gleichgesetzt worden mit der Identität des Autors, mit der Authentizität des Ausgesagten sowie mit dem rezeptiven Nacherleben desselben.[1] Der Begriff wurde und wird noch immer äußerst kontrovers behandelt.[2]

  1. Vgl. Matías Martínez: Das lyrische Ich. Verteidigung eines umstrittenen Begriffs. In: Heinrich Detering (Hrsg.): Autorschaft: Positionen und Revisionen. Stuttgart 2002, S. 377.
  2. Vgl. Dieter Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse. 3., aktual. und erweit. Auflage. Stuttgart 2015, S. 192.

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