Macrinus

Büste des Macrinus, Kapitolinische Museen, Rom

Marcus Opellius Macrinus (* 164 in Caesarea Mauretaniae; † Juni/Juli 218 in Archelaïs, heute Aksaray) war römischer Kaiser vom 11. April 217 bis zum 8. Juni 218. Als Kaiser nannte er sich Marcus Opellius Severus Macrinus.

Der Nordafrikaner Macrinus war der erste Kaiser, der bei seinem Regierungsantritt nicht dem Senatorenstand angehörte. Er begann seine Karriere in Rom unter Kaiser Septimius Severus (193–211). Unter dessen Sohn und Nachfolger Caracalla (211–217) stieg er 212 zum Prätorianerpräfekten auf und begleitete den Kaiser 216–217 auf dessen Feldzug gegen die Parther. Laut den Quellen organisierte er ein Mordkomplott, dem Caracalla am 8. April 217 im nördlichen Mesopotamien zum Opfer fiel. Es gelang ihm, seine mutmaßliche Beteiligung an dem Anschlag vor den Soldaten zu verheimlichen. Nach einigem Zögern erhob ihn das Heer zum Nachfolger des Ermordeten.

Im Senat stieß Macrinus trotz seiner senatsfreundlichen Politik auf beträchtliche Vorbehalte, insbesondere weil er nicht der senatorischen Reichsaristokratie (Nobilität) angehörte. Als Kaiser kam er nie nach Rom, sondern verbrachte seine gesamte kurze Regierungszeit im Osten des Reichs. Den Angriffskrieg seines Vorgängers gegen die Parther musste er zunächst fortsetzen, wobei er eine empfindliche Niederlage erlitt. Schließlich erkaufte er 218 einen Frieden, den er vergeblich als Sieg darzustellen suchte. Mit seiner Sparsamkeit machte er sich bei den Soldaten zusätzlich unbeliebt. Bald nach dem Beginn seines zweiten Regierungsjahrs führte die Unzufriedenheit im Heer zu seinem Sturz. Anhänger der entmachteten Dynastie der Severer erhoben Elagabal, der als unehelicher Sohn Caracallas ausgegeben wurde, zum Gegenkaiser. Am 8. Juni 218 unterlagen die Truppen des Macrinus der Streitmacht Elagabals. Macrinus wurde auf der Flucht gefasst und bald darauf getötet.


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