Memorialwesen

Der Begriff Memorialwesen (von lateinisch memoria „Gedächtnis“) bezeichnet das rituelle Totengedenken und gehört in unterschiedlichen Ausprägungen zum Totenkult menschlicher Gesellschaften. Im engeren Sinn meint man damit das Totengedenken seit der Antike. Im Mittelalter waren Stiftungen eine bedeutende Ausprägung des Memorialwesens.

Memorialforschung ist heute fester Bestandteil der Mediävistik, die damit an die sozial- und kulturwissenschaftliche Debatte über das kollektive beziehungsweise soziale oder kulturelle Gedächtnis sowie Erinnerungsorte und Erinnerungskulturen anknüpft. Gemäß Otto Gerhard Oexle, der den Begriff Memoria in die Forschung eingeführt hat, ist zwischen der religiösen, der sozialen und der historiographischen Dimension des Gedenkens zu unterscheiden, die sich jedoch vielfältig überlagern und durchdringen.[1]

  1. Otto Gerhard Oexle: "Memoria, Memorialüberlieferung." In: Lexikon des Mittelalters 6 (1993), Sp. 510–513.

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