Orden vom Goldenen Vlies

Ordenskette des Ordens vom Goldenen Vlies
Ordenskette, Schatzkammer der Münchener Residenz
Die Potence (Wappenkette) für den Herold des Ordens vom Goldenen Vlies in der Kaiserlichen Schatzkammer in Wien

Der Orden vom Goldenen Vlies (französisch Ordre de la Toison d’or, spanisch Orden del Toisón de Oro) ist ein 1430 gegründeter burgundischer Ritterorden. Die Aufnahme in diesen wurde nach dem Vorbild der ritterlichen Ordensgemeinschaft zu einer vom römisch-deutschen Kaiser, dem Haus Habsburg und seit 1700 dem spanischen Königshaus verliehenen Auszeichnung für Verdienste.

Das Ordensabzeichen, ein an einer Collane hängendes goldenes Widderfell, erhielt selbständige Bedeutung und wurde zum Urbild des modernen Verdienstordens. Insofern stellt der Orden vom Goldenen Vlies das Bindeglied zwischen den beiden heutigen Bedeutungen des Wortes „Orden“ dar.

Heute besteht sowohl der österreichische Ordenszweig des Hauses Habsburg-Lothringen als auch der spanische Zweig des Hauses Bourbon-Anjou mit seinen jeweiligen Großmeistern Karl Habsburg-Lothringen und König Felipe VI. von Spanien. Insbesondere der österreichische Ordenszweig gilt als der nach dem Hosenbandorden zweitälteste seit dem Mittelalter durchgehend bestehende lebendige weltliche Ritterorden.[1]

Seit 1998 verleiht die Republik Georgien ebenfalls einen Orden vom Goldenen Vlies.

  1. Vgl. u. a. Felix Czeike „Historisches Lexikon Wien“ (2004), Bd. 2, S. 565.

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