Orient-Express

Historisches Werbeplakat des Orient-Express aus dem Jahr 1888
Paris, Gare de l’Est, Ausgangspunkt des Orient-Express von 1883 bis 2007
Die Endstation des Orient-Express, der Bahnhof Sirkeci, in Istanbul
Wappen der CIWL auf dem Teakholz-WR 402 im ehemaligen Bahnmuseum Kerzers/Kallnach

Der Orient-Express war ursprünglich ein nur aus Schlaf- und Speisewagen zusammengesetzter Luxuszug der Compagnie Internationale des Wagons-Lits (CIWL), der erstmals am 5. Juni 1883 von Paris in Richtung Konstantinopel (seit 1930 Istanbul) verkehrte. Da der Zielort noch nicht durchgehend auf der Schiene erreichbar war, mussten zunächst noch Fähr- und Schiffsverbindungen benutzt werden. Ab Sommer 1889 bestand eine durchgehende Verbindung über Süddeutschland, Wien, Budapest und Sofia nach Konstantinopel. Der oft als König der Züge und Zug der Könige[1] bezeichnete Zug war Kernelement eines ganzen Systems von Luxuszügen, die vor allem der Verbindung von Paris und den Kanalhäfen mit verschiedenen Zielen am Mittelmeer, in Mittel- und Südosteuropa dienten.

Nach dem Ersten Weltkrieg verkehrte der Orient-Express nach Bukarest, die Verbindung zwischen Paris und Istanbul übernahm der Simplon-Orient-Express über Mailand, Venedig und Belgrad, der oft ebenfalls als Orient-Express bezeichnet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Zuggattung Luxuszug 1951 abgeschafft und die Züge in normale Schnellzüge umgewandelt, die die Bezeichnung Orient im Namen behielten. Die letzte durchgehende Verbindung zwischen Paris und Istanbul war der Direct-Orient, der 1977 eingestellt wurde. Der Zuglauf mit dem Namen Orient-Express verkehrte ab 2002 nur noch bis Wien und begann ab Juni 2007 in Straßburg statt Paris, bis er im Dezember 2009 ganz eingestellt wurde.[2]

Seit den 1970er Jahren werden durch verschiedene Anbieter Sonder- und Touristikzüge mit restaurierten alten Wagen der CIWL angeboten, die ihre Namen vom historischen Orient-Express ableiten. Bekannt geworden ist der Orient-Express auch als Schauplatz in Film- und Literaturklassikern, vor allem durch Agatha Christies Kriminalroman Mord im Orient-Express.

  1. Vgl. Karl-Ludwig Günsche: Goldene Scheinwelt, Der Spiegel, 5. April 2011, abgerufen am 17. Juli 2011.
  2. Aus für den Orient-Express (Memento vom 4. Januar 2018 im Internet Archive). Abgerufen am 3. Januar 2018.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Nelliwinne