Rohingya

Lage des Rakhaing-Staates in Myanmar
Rohingya im Rakhaing-Staat

Die Rohingya sind eine Ethnie in Myanmar (ehemals Birma), deren Mitglieder als Muttersprache eine Varietät des indoarischen Chittagonischen sprechen, das zum bengalisch-assamesischen Zweig des Ostindischen gehört. Fast alle Rohingya sind sunnitische Muslime. Sie leben hauptsächlich im nördlichen Teil des an Bangladesch grenzenden myanmarischen Rakhaing-Staates (ehemals Arakan).[1] In Myanmar lebten bis zu den Auseinandersetzungen im Herbst 2017 etwa eine Million Rohingya.

Gemäß dem Staatsbürgerschaftsgesetz von 1982 gelten die Rohingya nicht als eine der 135 einheimischen Bevölkerungsgruppen und haben damit keinen Anspruch auf die myanmarische Staatsbürgerschaft.[2] Aufgrund von Repressionen und Verfolgungen leben mindestens eine Million Rohingya als Flüchtlinge in Bangladesch und weiteren Ländern Asiens.[3] Der Internationale Strafgerichtshof und der Internationale Gerichtshof ermitteln gegen Myanmar wegen Völkermord an den Rohingya.

Ab Frühjahr 2024 begann die myanmarische Militärjunta bzw. die Streitkräfte von Myanmar, die zuvor noch einen Völkermord an den Rohingya verübt hatte, männliche Rohingya zum Kriegsdienst bzw. zur Beteiligung am Bürgerkrieg in Myanmar zu zwingen.[4]

  1. "The Rohingya" (Memento vom 18. Januar 2018 im Internet Archive) Harvard Divinity School 2017
  2. Jonathan Head: BBC News: What drives the Rohingya to sea? In: BBC News. 5. Februar 2009
  3. Fischerei-Sklaven in Südostasien (Memento vom 30. März 2015 im Internet Archive), In: tagesschau.de. 29. März 2015.
  4. Georg Fahrion: (S+) Myanmar: Jetzt zwingt die Junta sogar Rohingya-Männer in die Armee. In: Der Spiegel. 25. April 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 25. April 2024]).

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