Tanbura

Ursprünglich sechssaitige tanbūra aus Oman, Museum Bait Al Baranda, Maskat.

Tanbura (arabisch الطنبورة, DMG aṭ-ṭanbūra), auch sudanarabisch tanbūr, tanbūra, ferner tambūra, tumbura, ist eine fünf- oder sechssaitige Schalenleier, deren Heimat vermutlich bei den Nubiern in Oberägypten und im Sudan liegt, wo eine kleine, fünfsaitige Variante der Leier in den nubischen Sprachen kisir genannt wird. Von dort verbreitete sich die tanbūra, die nicht zu einer bestimmten Ethnie gehört, entlang des Roten Meeres in Dschibuti und im Jemen sowie an der Küste des Persischen Golfs im Süden des Irak und in den Golfstaaten. Sie wird zur Liedbegleitung in der Unterhaltungsmusik und bevorzugt in allen genannten Ländern im zār-Kult der Frauen verwendet, einem im afrikanischen Volksislam verankerten Heilungsritual. Die in Nubien kultisch verwendete Leier tambura ist größer als die kisir und besitzt sechs Saiten.

Das Dialektwort tanbūra ist vom hocharabischen tunbūr abgeleitet, das seit dem Mittelalter in erster Linie für Langhalslauten steht. Speziell im Sudan ist heute auch der alte arabische Name für die Leier, rababa, gebräuchlich. Eine Leier war bereits altägyptischen Musikern um 2000 v. Chr. bekannt und gelangte von Ägypten über Nubien weiter nach Süden, wo sie in unterschiedlichen Formen in Ostafrika vorkommt. In Spielweise und Bauform sind mit der tanbūra unter anderem die hauptsächlich auf der Sinai-Halbinsel und in Saudi-Arabien gespielte simsimiyya und die krar in Äthiopien verwandt.


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