Tredezimakkord

Varianten des Dominanttredezimakkords von C-Dur/Moll. Die geschwärzten Notenköpfe kennzeichnen die in den meisten Fällen weggelassene Undezime.

Ein Tredezimakkord, auch Tredezimenakkord oder Terzdezim[en]akkord ist ein Siebenklang, der durch „Überterzen“ (=Hinzufügen einer weiteren Terz) eines Undezimakkords entsteht. Er setzt sich aus sechs übereinander geschichteten Terzen zusammen, die das Rahmenintervall einer Tredezime ergeben. Der Akkord kann zwar theoretisch auf allen Tonleiterstufen errichtet werden, wird aber vorwiegend in dominantischer Funktion verwendet. Beim Dominanttredezimakkord auf der V. Stufe in Dur (Notenbeispiel a1) ist das Rahmenintervall eine große Tredezime, weshalb man vom „großen“ Dominanttredezimakkord spricht, im Unterschied zum „kleinen“ Dominanttredezimakkord (mit kleiner Tredezime), der in Moll leitereigen ist (Notenbeispiel b2).

Das Funktionssymbol D13 bezeichnet den Dominanttredezimakkord schlechthin und meint ohne weitere Angaben den großen Dominanttredezimakkord (Notenbeispiel a1). Soll eine der beiden Formen explizit gekennzeichnet werden, so verwendet man D13+ für die große, D13- für die kleine Variante. Wegen der im historischen Verlauf zunehmenden Durchmischung von Dur und Moll kommt der D13- auch in Dur vor, seltener der D13+ in Moll. Die None kann in beiden Fällen groß oder klein sein. So wird der D13+ auch mit kleiner None (9-, Notenbeispiel a2), der D13- neben der häufigeren Form mit kleiner None (Bsp. b2) auch mit großer None (Bsp. b1) verwendet.

Der Dominanttredezimenakkord tritt selten vollständig auf, meist fehlt die Undezime, um den Konflikt mit deren Auflösungsintervall (der Dezime = nach oben oktavierte Terz) zu vermeiden; bei erklingender Undezime dagegen fehlt meist die Terz; auch die Quint wird öfters weggelassen. Die historisch früheste Form des Tredezimenakkords ist die sehr fragmentarische Form mit weggelassener Quinte, None und Undezime (Notenbeispiel c), die auch als Chopin-Akkord bekannt ist; sie ging aus dem Sextvorhalt vor der Quint beim Dominantseptakkord (D76-5) durch Verselbstständigung des Vorhaltsakkords hervor.

Ravel, aus Pavane pour une infante défunte (Klavierfassung von 1899)

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