Typologie (Bibel)

Typologie (von altgriechisch τύπος týpos „Abbild, Vorbild“) – auch Präfiguration genannt[1] – ist in der Auslegungstradition der Bibel die Inbezugsetzung einer Person oder eines Geschehens aus dem Alten Testament (selten auch aus der antiken Mythologie oder aus antiken Legenden), des Typos, mit einer Person oder einem Ereignis aus dem Neuen Testament, dem Antitypos. Es geht dabei in erster Linie um „Verheißung“ und „Erfüllung“: Das, was im Alten Testament angekündigt wird, vollendet sich im Neuen Testament.[2]

Es handelt sich bei einem Typos jedoch nicht um einen Funktionsbegriff. Kein Gegenstand oder menschliches Wesen ist an sich ein Typos – er wird situationsbezogen dann als ein Typos bezeichnet, wenn durch ihn oder in ihm etwas sichtbar wird.[3]

  1. So etwa Hildegard Cancik-Lindemaier, Dorothea Sigel: Art. Allegorese (6c). In: Der Neue Pauly. Bd. 1. Stuttgart 1996, Sp. 522.
  2. Vgl. Augustinus, Quaestiones in Heptateuchum 2,73: Novum Testamentum in Vetere latet, et in Novo Vetus patet. – „Das Neue Testament ist im Alten verborgen, und im Neuen ist das Alte offenbar.“
  3. Karl-Heinrich Ostmeyer: Typologie und Typos: Analyse eines schwierigen Verhältnisses. In: New Testament Studies. Band 46, Nr. 1. Cambridge University Press, 1. Januar 2000, S. 129.

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