Virtueller Globus

Screenshot des virtuellen Globus Marble mit Lagebezeichnungen und Wolkendecke über einem Satellitenbild der Erde, sowie simulierter Sonnenschein und Schatten (Tag-Nacht).
Screenshot des digitalen Globus NASA World Wind. Satellitenbild, ohne weitere Daten, jedoch mit Sonnenschein und Nachtschatten.
Kriterien, Möglichkeiten und Voraussetzungen Virtueller Globen aus Sicht der Fachliteratur.

Ein virtueller Globus (englisch virtual Globe) oder digitaler Globus ist ein 3D Software-Modell zur Darstellung der Erde oder anderer Himmelskörper. Diese dreidimensionalen Modelle wurden erst Ende des 20. Jahrhunderts geschaffen, nachdem die grafischen Darstellungsmöglichkeiten auf dem Computer ausreichend leistungsfähig wurden.

Ein virtueller Globus gibt dem Nutzer je nach Bedienfunktion die Möglichkeit, sich frei in einer virtuellen Umgebung zu bewegen, jeden beliebigen Punkt darauf anzusteuern, den Blickwinkel zu ändern und über unterschiedliche Skalierung hinein und heraus zu zoomen. Im Vergleich mit herkömmlichen (realen) Globen haben virtuelle Globen den Vorteil, dass sie oft viele unterschiedliche Darstellungen der Erdoberfläche ermöglichen. Die Darstellung von verschiedenen Kartentypen in zeitlich kurzer Abfolge oder auch die Synthese verschiedener Kartenebenen (Straßen, Gewässer, Landnutzung etc.) kann so frei gewählt werden und es können auch aktuelle Daten (zum Teil in Echtzeit) via Web Map Service (WMS) angezeigt werden. Dadurch können dem Betrachter Zusammenhänge zwischen den auf den verschiedenen Karten dargestellten Sachverhalten verständlicher erscheinen als bei der Betrachtung eines realen Globus’. Geografische Besonderheiten, die hervorgehoben werden können, sind etwa vom Menschen geschaffene Merkmale oder abstrakte Darstellungen, wie beispielsweise die Bevölkerungsdichte oder Kennziffern der Wirtschaft.

Ein virtueller Globus ist wie ein herkömmlicher Globus eine vereinfachte Darstellung der realen Welt. Er kann jedoch durch die Zoomfunktion viel genauere Details anzeigen, sofern Satelliten-, Luftbilder oder andere Fernerkundungsdaten von der Software unterstützt werden. Je nach Auflösung und Datenmenge sind die Bilder entweder lokal auf dem Rechner gespeichert (offline) oder sie werden von externen Servern gestreamt (online).

Auf der ITU-Konferenz 1994 in Kyoto wurde der Virtueller Globus TerraVision vorgestellt.[1] Microsoft gab 1998 den Encarta Virtual Globe 98 heraus, der offline zur Benutzung stand. Die ersten weit verbreiteten virtuelle Online-Globen waren die Open-Source-Software NASA World Wind, ein Globus, der ab Mitte 2004 unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht wurde, und ab Mitte 2005 Google Earth[2]. Seither sind einige weitere hinzugekommen, darunter auch einige qualitativ hochwertige freie Globen, wie etwa Marble.

  1. ART+COM: Terravision (Memento des Originals vom 19. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.artcom.de
  2. Earth-dots.de: Die Geschichte von Google Earth – abgerufen am 16. August 2014

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