Wale

Wale

Buckelwal (Megaptera novaeangliae)

Systematik
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
ohne Rang: Scrotifera
ohne Rang: Cetartiodactyla
Ordnung: Wale
Wissenschaftlicher Name
Cetacea
Brisson, 1762
Unterordnungen

Die Wale (Cetacea, auch Zetazeen oder Cetaceen) bilden eine Ordnung der Säugetiere mit etwa 90 Arten, die ausschließlich im Wasser leben. Es werden zwei Unterordnungen unterschieden: die Bartenwale (Mysticeti), die sich als Filtrierer von Plankton ernähren und zu denen die größten Tiere der Evolutionsgeschichte zählen, sowie die räuberisch lebenden Zahnwale (Odontoceti), zu denen auch die Familie der Delfine (Delphinidae) gehört. Der Begriff „Wal“ kann in einem sprachlich engeren Sinne die als „Delfin“ bezeichneten Arten ausklammern (die nicht ganz deckungsgleich mit der Familie sind),[Anm. 1] so dass die ganze Ordnung auch als „Wale und Delfine“ bezeichnet wird.

Der alte, im Neuhochdeutschen zunächst dominierende,[1] heute volkstümliche[2] Name „Walfisch“ entspricht nicht dem heutigen wissenschaftlichen Verständnis, da Wale keine Fische sind, sondern aquatische (wasserlebende) Säugetiere (Meeressäuger). In der Antike und bis in die Mitte der Neuzeit wurden sie jedoch, auf Aristoteles zurückgehend, als Fische betrachtet, obgleich schon der Philosoph des vierten vorchristlichen Jahrhunderts vielfältige physiologische Ähnlichkeiten mit den Landwirbeltieren erkannt hatte.[3][4] Erst durch Carl von Linné wurden Wale 1758 den Säugetieren zugeordnet.

Mit Ausnahme einzelner Delfine und der verschiedenen Gruppen der Flussdelfine leben Wale im Meer. Den Übergang zum Wasserleben vollzog diese Säugergruppe vor etwa 50 Millionen Jahren im frühen Eozän. Wale sind eng verwandt mit den Paarhufern (Artiodactyla), beide Gruppen bilden gemeinsam das Taxon Cetartiodactyla.

Die Bestände vieler Walarten sind infolge von Umweltverschmutzung, der Fischerei und des industriell betriebenen Walfangs deutlich zurückgegangen. Bei wiederholt auftretenden Walstrandungen – an den Ursachen wird geforscht – sterben bis zu hunderte Wale.[5]


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  1. Vgl. die Einträge „Wal“ (Bd. 27, Sp. 1068 f.) und „Walfisch“ (Bd. 27, Sp. 1221 ff.) in: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Leipzig 1854–1961.
  2. Eintrag „Walfisch“ unter Duden online.
  3. Aristoteles: Historia Animalium, HA 566b2-5 (in der Seitennummerierung nach Bekker).
  4. Aldemaro Romero: When whales became mammals: The scientific journey of Cetaceans from fish to mammals in the history of science (PDF; 2,3 MB). In: INTECH Open Access Publisher. 2012.
  5. Massenstrandung von Walen in Tasmanien wiederholt sich orf.at, 21. September 2022, abgerufen am 21. September 2022.

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