Wappen Litauens

Wappen Litauens
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Wappen des Präsidenten

Wappen des Parlaments
Details
Zum Führen des Wappens berechtigt Litauen
Eingeführt 15. Jahrhundert
Schildform und Aufteilung Spanischer Schild
Wappenschild Weiße Ritter auf rotem Feld
Orden und Ehrenzeichen Orden des Vytis-Kreuzes
Vorgänger-
versionen
Wappen mit Rittern zu Pferd und anderen Symbolen der Herrscher Litauens im 13. und 14. Jahrhundert

Das Wappen Litauens trägt den Namen Vytis (litauisch für ‚der Verfolger‘), übertragen aus dem Altostslawischen Begriff Vityaz für ‚der tapfere weiße Ritter‘.[1][2][3] Seit dem frühen 15. Jahrhundert ist es das offizielle Wappen Litauens.[4][5][6] Es ist auch unter den Namen Waykimas und Pagaunė im Litauischen sowie Pogoń, Pogonia und Погоня (romanisiert Pahonia) im Polnischen, Belarussischen und Ruthenischen bekannt.[7][8][4][9][10] Historisch wird es im Litauischen ferner als raitas senovės karžygys ‚berittener epischer Held der alten Zeit‘ sowie in der Heraldik als raitas valdovas ‚berittener Souverän‘ bezeichnet.[1][11][12]

Der einst mächtige und weiträumige litauische Staat, zuerst als Großfürstentum und später in Union mit Polen, wurde von den ursprünglich heidnischen Litauern als Reaktion auf den Druck des Deutschen Ordens und der Schwertbrüder geschaffen, die den Norden des Baltikums eroberten.[13][14][15] Die Litauer sind damit die einzigen Balten, die vor der Neuzeit einen Staat geschaffen haben.[16] Symbolisieren soll das Wappen Litauens ursprünglich die Ausdehnung des litauischen Staates auf Osteuropa.[17][18][14][17][19][20][21]

Die herrschende Dynastie der Gediminiden nahm zuerst den Ritter zu Pferd als dynastisches Symbol an. Später, im frühen 15. Jahrhundert, machte Großherzog Vytautas den berittenen Ritter auf rotem Grund zum Wappen des Großherzogtums Litauen. Seitdem verwendeten die litauischen Herrscher und Adeligen, die mit der herrschenden Dynastie verwandt waren, das Wappen.[4][10] Der Ritterschild wurde für die Dekoration mit den Gediminassäulen oder dem Doppelkreuz des königlich-polnischen Herrscherhauses der Jagiellonen dekoriert.[22][23] Die Verwendung des litauischen Wappens verbreitete sich noch weiter im ganzen Land, da das Dritte Statut Litauens (verabschiedet 1588) die Verwendung auf dem Siegel jedes Kreises vorschrieb.[24]

Das aktuelle Wappen ist in Artikel 15 der litauischen Verfassung festgelegt, die 1992 durch ein Referendum angenommen wurde. Die Wappenbeschreibung lautet:

„Das Staatswappen zeigt einen weißen Vytis auf rotem Feld.“[25]

  1. a b Vytis reikšmė – lietuvių kalbos žodynas. In: Lietuviuzodynas.lt. Abgerufen am 20. März 2022 (litauisch).
  2. Lietuvių kalbos žodynas. In: Lkz.lt. Abgerufen am 20. März 2022. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  3. Besondere Motive: Der Vytis. In: Welt-der-wappen.de. Abgerufen am 21. März 2022.
  4. a b c Edmundas Rimša: Lietuvos valstybės herbas. In: Visuotinė lietuvių enciklopedija. Abgerufen am 20. März 2022 (litauisch).
  5. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen PiniguMuziejus.
  6. Juozas Galkus: Lietuvos Vytis / The Vytis of Lithuania. Vilniaus dailės akademijos leidykla, 2009, ISBN 978-9955-854-44-9, S. 13 (litauisch, englisch, google.com).
  7. Kultūros uostas Paroda „Vytis istorijoje ir dailėje“. In: Kulturosuostas.lt. 17. Dezember 2019, abgerufen am 20. März 2022 (litauisch).
  8. Juozas Galkus: Apie Vyčio pradžią ir vardą. In: Alkas.lt. 26. Mai 2020, abgerufen am 20. März 2022 (litauisch).
  9. Jonas Palionis: Acta Linguistica Lithuanica. Lietuvių kalbos institutas, 2012, S. 174 (litauisch, Online [PDF; abgerufen am 20. März 2022]).
  10. a b Petrauskas, Rimvydas: Vytis, the Sign of the Dynasty | Orbis Lituaniae. In: LDKistorija.lt. Vilnius University, abgerufen am 20. März 2022. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  11. Vytis, vyčio, vyties; kryžius. In: vlkk.lt. Lietuvių kalbos komisija, abgerufen am 20. März 2022 (litauisch).
  12. Alvydas Butkus: Kas yra Vytis (atsakymas Bogdanui). In: DELFI. Abgerufen am 20. März 2022 (litauisch).
  13. Balt | people. In: Encyclopædia Britannica. Archiviert vom Original am 16. Juli 2015; abgerufen am 20. März 2022. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  14. a b Grand Duchy of Lithuania. In: Encyclopædia Britannica. Abgerufen am 20. März 2022. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  15. Lithuania – Historical Development. In: Eurydice Network. Europäische Kommission, 2. Januar 2019, abgerufen am 20. März 2022. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  16. Lithuania – History. In: Encyclopædia Britannica. Abgerufen am 20. März 2022. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  17. a b Arnold J. Toynbee: A Study Of History (Volume II). Fourth impression Auflage. Oxford University Press, Great Britain 1948, S. 172 (Online [abgerufen am 20. März 2022]).
  18. Laikrodžių muziejaus paroda "Vytis istorijoje ir dailėje". In: Lietuvos nacionalinis dailės muziejus. Abgerufen am 20. März 2022 (litauisch).
  19. Stephen Christopher Rowell: Lithuania Ascending: A Pagan Empire Within East-Central Europe, 1295–1345 (= Cambridge Studies in Medieval Life and Thought: Fourth Series). Cambridge University Press, 1994, ISBN 978-0-521-45011-9 (Google Books [abgerufen am 20. März 2022]).
  20. Ukraine: Lithuanian and Polish rule. In: Encyclopædia Britannica. Abgerufen am 20. März 2022. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  21. Belarus: Lithuanian and Polish rule. In: Encyclopædia Britannica. Abgerufen am 20. März 2022. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  22. Seimo kanceliarija: Columns of the Gediminids. In: Seimas. Abgerufen am 20. März 2022. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  23. Double Cross. In: Seimas. Abgerufen am 20. März 2022. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  24. Історія державної служби в Україні (Том 3). Головне управління державної служби України, Київ 2009, ISBN 978-966-521-524-0, S. 250 (ukrainisch, org.ua [PDF; abgerufen am 2. August 2023]).
  25. Lietuvos Respublikos Konstitucija (Litauische Verfassung). In: e-seimas.lrs.lt. Seimas, abgerufen am 29. März 2022 (litauisch).

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