Westlicher Marxismus

Westlicher Marxismus ist ein Begriff, den Maurice Merleau-Ponty in den 1950ern aufbrachte,[1] aber erst durch Perry Anderson und seine viel beachtete Studie Über den Westlichen Marxismus (1976) populär wurde. Unter „westlichem Marxismus“ versteht Anderson eine im Gefolge des Ersten Weltkrieges entstandene marxistische Strömung, die durch eine „strukturelle Trennung von der politischen Praxis[2] und eine „grundlegende“ Schwerpunktverlagerung des Marxismus „hin zur Philosophie[3] gekennzeichnet ist. Damit verknüpft sei eine geographische Verschiebung des Marxismus von Osten nach Westen, mit den Zentren Deutschland, Frankreich und Italien.[4] Zu den Protagonisten des westlichen Marxismus zählt er Georg Lukács und Karl Korsch mit ihren 1923 veröffentlichten Schriften Geschichte und Klassenbewußtsein sowie Marxismus und Philosophie.

  1. Vgl. Merleau-Ponty: Die Abenteuer der Dialektik, Kap. II: Der westliche Marxismus, 1968(1955)
  2. Perry Anderson: Über den westlichen Marxismus, S. 50
  3. Perry Anderson: Über den westlichen Marxismus, S. 77
  4. Perry Anderson: Über den westlichen Marxismus, S. 49.

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