Wiederansiedlung

Schweizer Nationalpark – einer der Orte, an denen Bartgeier wieder angesiedelt wurden

Wiederansiedlung nennt man das Vorhaben des Menschen, eine in einem historisch (postglazial, also seit dem Holozän, entsprechend der Definition der IUCN 1998) besiedelten Lebensraum dort ausgestorbene Tier- oder Pflanzenart wieder heimisch zu machen. Nach BNatSchG § 37 heißt es: „die Wiederansiedlung … innerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets … ist Aufgabe des Artenschutzes“. Dieses Bemühen ist Teil der Renaturierungsökologie.

Dazu können Exemplare umgesiedelt werden, wenn in anderen Gebieten ein ausreichender Bestand vorhanden ist. Alternativ ist bei Tieren die Auswilderung in Gefangenschaft aufgewachsener Exemplare möglich. Über die Wiederansiedlung von Pflanzen bestehen Leitlinien.[1]

Organisiert werden Wiederansiedlungen häufig von Wildtiermanagern sowie Wildtierökologen. Wiederansiedlungsprojekte können langfristig nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn die Ursachen für das Aussterben behoben werden (in der Regel Lebensraumverbesserungen). Bei vielen Pflanzenwiederansiedlungen besteht keine zureichende Erfolgskontrolle, sondern häufig nur eine einmalige Nachbegutachtung relativ kurz nach der Aktion.

  1. Elke Zippel, Daniel Lauterbach: Leitlinien zur Ansiedlung gefährdeter Wildpflanzen Guidelines for reintroduction of endangered plants. Berlin, Juli 2018 (PDF).

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