Programmierparadigma

Ein Programmierparadigma ist ein fundamentaler Programmierstil.[1] „Der Programmierung liegen je nach Design der einzelnen Programmiersprache verschiedene Prinzipien zugrunde. Diese sollen den Entwickler bei der Erstellung von ‚gutem Code‘ unterstützen, in manchen Fällen sogar zu einer bestimmten Herangehensweise bei der Lösung von Problemen zwingen“.[2]

Programmierparadigmen unterscheiden sich durch ihre Konzepte für die Repräsentation von statischen (wie beispielsweise Objekte, Methoden, Variablen, Konstanten) und dynamischen (wie beispielsweise Zuweisungen, Kontrollfluss, Datenfluss) Programmelementen.

Grundlegend für den Entwurf von Programmiersprachen sind die Paradigmen der imperativen und der deklarativen Programmierung. Beim letzteren sind als wichtige Ausprägungen die Paradigmen der funktionalen Programmierung und der logischen Programmierung zu nennen.

Die verschiedenen Paradigmen sind, bezogen auf einzelne Computerprogramme, nicht als konkurrierende bzw. alternative Programmierstile zu verstehen. Vielmehr können „viele Programmiersprachen mehrere Paradigmen gleichzeitig unterstützen“.[3]

Beispiel
In einer unter MS Access und mit VBA entwickelten Anwendung sind die funktionalen Komponenten ereignis- und objektorientiert angelegt (Bsp.: „beim Öffnen von Formular X“). Der VBA-Code ist strukturiert/modular/prozedural (denn er besteht aus Modulen, Makros, Prozeduren etc.); und er ist gleichzeitig imperativ, weil er „Befehle“ enthält, die (innerhalb der Prozeduren…) exakt in der codierten Folge ausgeführt werden. Formulare und Berichte sowie die SQL-Aufrufe sind deklarativ, weil der Entwickler hier nur das WAS und nicht das WIE festlegt.

Trotzdem werden Programmiersprachen häufig – nach ihrer Grund-Charakteristik – z. B. als objektorientierte, prozedurale oder deklarative Sprache bezeichnet. Die ein Paradigma bestimmenden Merkmale beruhen überwiegend auf den Eigenschaften der angewendeten Programmiersprachen (wie z. B. bei OOP, deklarativ …), zum Teil aber auch auf dem individuellen Stil, der beim Programmieren praktiziert wird (z. B. strukturiert, modular).

Oft kann an den „Bürgern erster Klasse“ („First Class Citizens“ – FCCs) einer Programmiersprache – also den Formen von Daten, die direkt verwendet werden können – erkannt werden, welchem Paradigma die Sprache gehorcht. In Java (objektorientiert) zum Beispiel sind Objekte FCCs, in Lisp ist jedes Stück Programm FCC, in Perl sind es Zeichenketten, Arrays und Hashes.

Neben den Programmierparadigmen gibt es noch eine Reihe weiterer Kriterien für die Entwicklung einer möglichst fehlerfreien und wartbaren Software – wie zum Beispiel Lesbarkeit des Programmcodes, Redundanzfreiheit, Modularität und Nebenwirkungsfreiheit. Diese sollten unter jedem Paradigma so weit wie möglich eingehalten werden. Siehe auch Programmierstil.

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Stroustrup.
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen GKIT.
  3. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen MSLIB.

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