Berliner Schloss

Berliner Schloss
Ansicht vom Spreekanal

Ansicht vom Spreekanal

Daten
Ort Schloßplatz, Berlin
Architekt Andreas Schlüter (Umbau)
Franco Stella (Wiederaufbau)
Baustil Norddeutscher Barock
Baujahr 1698–1713 (Umbau)
2013–2020 (Wiederaufbau)
Abriss 1950–1951
Koordinaten 52° 31′ 0,5″ N, 13° 24′ 2,7″ OKoordinaten: 52° 31′ 0,5″ N, 13° 24′ 2,7″ O
Besonderheiten
Sitz des Humboldt Forums

Das Berliner Schloss (umgangssprachlich auch [Berliner] Stadtschloss)[1] in Berlin ist die Rekonstruktion der Hauptresidenz der Kurfürsten von Brandenburg aus dem Haus Hohenzollern, die 1701 zu preußischen Königen und 1871 zu deutschen Kaisern aufstiegen. Das auf dem Schloßplatz in der Historischen Mitte von Berlin 1443 begonnene historische Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und 1950 gesprengt. Von 2013 bis 2020 wurde es mit Hilfe von Spenden in äußeren Formen neu errichtet und dient nun dem Humboldt Forum als Ausstellungs- und Veranstaltungsort.

Das Schloss wurde im Auftrag Friedrichs I. unter der Leitung von Andreas Schlüter in den Jahren 1698–1713 umgebaut und galt als ein Hauptwerk des norddeutschen Barocks.[2] Es war ein zentrales und eines der größten Bauwerke Berlins. Als Fluchtpunkt mehrerer Blick- und Straßenachsen prägte es mit seinen Fassaden, seinen Ausmaßen und seiner im 19. Jahrhundert hinzugefügten, 70 Meter hohen Kuppel seit je her das Stadtbild. Nach der Ausrufung der Republik im Jahr 1918 wurde das Schloss als Sitz von Behörden, Kunst- und Wissenschaftseinrichtungen wie der Alexander-von-Humboldt-Stiftung genutzt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 teilweise ausgebrannt, wurde es in der DDR 1950–1951 trotz internationaler Proteste gesprengt, um eine Fläche für einen Aufmarschplatz zu gewinnen, der später durch den Palast der Republik an der Spreeseite bebaut wurde.

Nach dem privaten Engagement des Fördervereins Berliner Schloss um den Hamburger Kaufmann Wilhelm von Boddien und auf einen Beschluss des Deutschen Bundestags erfolgte von 2013 bis 2020 nach Plänen des italienischen Architekten Franco Stella der Wiederaufbau des Berliner Schlosses in seinen ursprünglichen Maßen in Form einer Rekonstruktion der Fassaden, der Kuppel und zweier Höfe, wobei sein Spreeflügel in modernistischer Architektur wiedererstand. Die rekonstruierten Elemente wurden vollständig durch private Spenden finanziert. Die künftige Wiederherstellung der Innenräume wurde bewusst ermöglicht. Das wiederaufgebaute Schloss ist Sitz des Humboldt-Forums. Dieses präsentiert Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin, des Stadtmuseums Berlin und der Humboldt-Universität und soll zugleich als lebendige Begegnungsstätte von Menschen und Weltkulturen dienen. Das Humboldt Forum knüpft damit auch an die Geschichte des Schlosses als Kultur- und Wissenschaftszentrum nach der Revolution von 1918 an. In der Weimarer Republik war das Schloss das meistbesuchte Museum Berlins.[3]

  1. Die Bezeichnung „Stadtschloss“ ist historisch unkorrekt, siehe Verein für die Geschichte Berlins e. V.
  2. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Berlin. Hrsg.: Sibylle Badstübner-Gröger, Michael Bollé. 3. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 2006, ISBN 3-422-03111-1, S. 63.
  3. Christian Walther: Des Kaisers Nachmieter – Das Berliner Schloss zwischen Revolution und Abriss Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2021, ISBN 978-3-947215-28-7.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Nelliwinne