Hagiographie

Hagiographische Ikone des hl. Theodor Stratelates (Ende des 15. Jahrhunderts, Nowgorod)

Die Hagiographie (auch in der Schreibweise Hagiografie, aus altgriechisch τὸ ἅγιον tò hágion „das Heilige, Heiligtum“ bzw. ἅγιος hágios „heilig, ehrwürdig“ und -graphie) umfasst sowohl die Darstellung des Lebens von Heiligen (Vita) und ihrer Taten (Gesta) als auch die wissenschaftliche Erforschung solcher Darstellungen. Hagiographische Quellen sind Texte oder materielle Überreste, die geeignet sind, über das irdische Leben der Heiligen, ihren Kult und die nach Überzeugung der jeweiligen Kultgemeinschaft bewirkten Wunder Aufschluss zu geben. Zu den Texten zählen etwa Viten (Heiligenleben bzw. Heiligenlegenden), Translationsberichte, Kloster- und Bistumschroniken, Erwähnungen in sonstigen Chroniken und anderen historiographischen Gattungen, Authentiken (Beglaubigungsdokumente für Reliquien), Kalendarien, der Verehrung dienende literarische Gattungen in liturgischen Handschriften, beispielsweise Hymnen, Sequenzen, Antiphonen oder Litaneien, epigraphische Zeugnisse (Inschriften); zu den materiellen Überresten etwa Ikonen und andere bildliche Darstellungen, Kultbauten, Kultgerät, Heiligengräber, Reliquien und Reliquiare, Votivgaben und Devotionalien.


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