Havel

Havel
Spree und Havel im Einzugsgebiet der Elbe

Spree und Havel im Einzugsgebiet der Elbe

Daten
Gewässerkennzahl DE: 58
Lage Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt
Flusssystem Elbe
Abfluss über Elbe → Nordsee
Flussgebietseinheit Elbe
Quelle Ankershagen (MV)
53° 28′ 4″ N, 12° 56′ 8″ O
Quellhöhe 65 m ü. NHN[1]
Mündung Rühstädt (Ortsteil Gnevsdorf) (BB) in die ElbeKoordinaten: 52° 54′ 30″ N, 11° 52′ 38″ O
52° 54′ 30″ N, 11° 52′ 38″ O
Mündungshöhe 22 m ü. NHN
Höhenunterschied 43 m
Sohlgefälle 0,13 ‰
Länge 334 km[2]
(inkl. Spree 560 km)
Einzugsgebiet 24.096 km²[3]
Abfluss am Pegel Havelberg-Stadt[4]
AEo: 23.858 km²
Lage: 2,7 km oberhalb der Mündung
NNQ (19.09.1999)
MNQ 1981–1999
MQ 1981–1999
Mq 1981–1999
MHQ 1981–1999
HHQ (24.01.1982)
7,24 m³/s
18,2 m³/s
103 m³/s
4,3 l/(s km²)
215 m³/s
324 m³/s
Abflussan der Mündung[3]
AEo: 24.096 km²
MQ
Mq
103 m³/s
4,3 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Woblitz, Templiner Gewässer, Döllnfließ, Briese, Tegeler Fließ, Spree, Nuthe, Plane, Buckau, Stremme, Trübengraben
Rechte Nebenflüsse Tornower Fließ/Wentowkanal, Rhin (über Gülper Havel), Dosse, Neue Jäglitz
Großstädte Berlin, Potsdam
Mittelstädte Oranienburg, Hohen Neuendorf, Hennigsdorf, Werder, Brandenburg, Rathenow
Kleinstädte Wesenberg, Fürstenberg, Zehdenick, Ketzin/Havel, Pritzerbe, Premnitz, Havelberg, Werben (Elbe)
Schiffbarkeit 285 km; bis zum Useriner See
Havelbucht am „Steilen“ bei Deetz

Havelbucht am „Steilen“ bei Deetz

Die Havel [ˈhaːfl̩] ist ein Fließgewässer im Nordosten Deutschlands und mit 334 Kilometern Länge der längste rechte Nebenfluss der Elbe. Die direkte Entfernung zwischen Quelle und Mündung beträgt allerdings nur 94 Kilometer. Die Havel entspringt in Mecklenburg-Vorpommern, durchfließt Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt und mündet bei Rühstädt an der Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt in die Elbe. 285 Flusskilometer verlaufen in Brandenburg. Sie fließt zunächst durch zahlreiche kleine Seen in südöstlicher, dann in südlicher, westlicher und schließlich in nordwestlicher Richtung. Dabei beträgt der Höhenunterschied lediglich 40,6 Meter. Mit durchschnittlich 103 Kubikmetern pro Sekunde hat die Havel nach Moldau (150 m³/s) und Saale (117 m³/s) die drittgrößte Wassermenge unter den Nebenflüssen der Elbe. Der größte Teil des Flusslaufs ist schiffbar. Fast im gesamten Verlauf regulieren Wehre und Schleusen die Tiefe und Führung des Wassers. Trotz des Ausbaus zur Wasserstraße hat die Havel dank der zahlreichen natürlichen Seen, durch die sie fließt, ein beachtliches Speichervermögen und hält den Wasserstand auch bei längeren Trockenperioden. Gefährlich hohe Wasserstände sind selten und werden meist im Havelunterlauf vom Elbhochwasser ausgelöst. Etliche Seitenkanäle verkürzen den Wasserweg für die Binnenschifffahrt.

Die Havel weist in ihrem Verlauf mehrere Binnendeltas auf. So bildet sie durch Verzweigung in mehrere Seiten- und Nebenarme Binnendeltas im Stadtgebiet Brandenburgs an der Havel, Rathenows und zwischen Havel und Gülper Havel.[5]

Größter Nebenfluss der Havel ist die Spree, die an ihrer Mündung mehr als doppelt so viel Wasser wie die Havel führt (38 m³/s gegenüber 15 m³/s) und diese mit 380 km zudem auch in der Länge übertrifft (Havellänge an der Spreemündung ca. 180 km).

2004 wurde die Havel von den Naturfreunden Deutschlands und dem Deutschen Anglerverband zur Flusslandschaft des Jahres gekürt. Der Fluss wird seit 2009 durch den Havelradweg begleitet.

  1. Nach der DTK10 liegen die Quellen der Havel oberhalb des Middelsees (63,6 m ü. NHN). Der Anfang des mittleren Quellgewässers, in der DTK25 noch als (die) Havelquelle markiert, liegt sehr nahe oberhalb der 65-m-Linie
  2. Gewässersteckbrief Elbe, Plan Hochwasservorsorge Dresden, 2010, S. 3. dresden.de (PDF; 7,5 MB)
  3. a b Michael Bergemann: Gesamtliste der Fließgewässer im Elbeeinzugsgebiet. Behörde für Umwelt und Energie, Hamburg 1. Juli 2015 (fgg-elbe.de [PDF; 802 kB; abgerufen am 29. November 2015]).; in dieser Quelle ist mit Fragezeichen auch der dem widersprechende, mit 24.297 km² größere Wert des mündungsnahen Pegels Havelberg-Stadt vermerkt. Hierdurch ergeben sich auch die abweichenden Werte des Gebietsabflusses (Mq).
  4. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil II 1999 Landesumweltamt Brandenburg, S. 99, abgerufen am 7. März 2021, Auf: lugv.brandenburg.de (PDF, deutsch, Lage im Jahrbuch nicht mit „oberhalb der Mündung“, sondern mit „unterhalb der Spreemündung, links“ angegeben, daher Lage des Pegels (2,7 km o.d.M.) aus Gesamtlänge der Unteren Havel-Wasserstraße (148 km) abzgl. Lage des Pegels (145,3 km unterhalb der Spreemündung, links) errechnet).
  5. Norbert Stein: Gülper Havel soll wieder fließen. In: maz-online.de. 28. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2021; abgerufen am 26. August 2020.

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