Islam

Staaten mit einem islamischen Bevölkerungsanteil von mehr als 5 %
Grün: Sunniten, Rot: Schiiten, Blau: Ibaditen (Oman)
Pilger beim Bittgebet in Mekka, im Mittelgrund die Kaaba
Eingang der Moschee des Propheten Mohammed in Medina
Stern und Mondsichel: Der Hilal, ein Symbol des Islams
Zwei Frauen und ein Mann in der Moschee von Selangor in Shah Alam, Malaysia

Der Islam ist eine monotheistische Religion, die im frühen 7. Jahrhundert n. Chr. in Arabien durch den Mekkaner Mohammed gestiftet wurde. Mit über 2 Milliarden[1] Angehörigen ist der Islam nach dem Christentum (ca. 2,5 Milliarden Angehörige)[2] heute die Weltreligion mit der zweitgrößten Mitgliederzahl.

Der Islam wird allgemein auch als abrahamitische,[3] als prophetische[4] Offenbarungsreligion[5] und als Buch- oder Schriftreligion[6] bezeichnet.

Das arabische Wort Islām (islām / إسلام) ist ein Verbalsubstantiv zu dem arabischen Verb aslama („sich ergeben, sich hingeben“). Es bedeutet wörtlich das „Sich-Ergeben“ (in den Willen Gottes), „Sich-Unterwerfen“ (unter Gott), „Sich-Hingeben“ (an Gott), oft einfach mit Ergebung, Hingabe und Unterwerfung wiedergegeben.[7]

Die Bezeichnung für einen Angehörigen des Islam ist Muslim. Die Pluralform im Deutschen ist Moslems oder Muslime, Muslimas oder Musliminnen.

Die zehn Länder mit dem größten Anteil an der muslimischen Weltbevölkerung sind Indonesien (12,9 %), Pakistan (11,1 %), Indien (10,3 %), Bangladesch (9,3 %), Ägypten und Nigeria (jeweils 5 %), Iran und Türkei (jeweils 4,7 %) sowie Algerien (2,2 %) und Marokko (ca. 2 %). In ihnen zusammengenommen leben mehr als zwei Drittel aller Muslime.[8] Die wichtigste überstaatliche islamische Organisation ist die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) mit Sitz in Dschidda. Ihr gehören 56 Staaten an, in denen der Islam Staatsreligion, Religion der Bevölkerungsmehrheit oder Religion einer großen Minderheit ist. Teilweise muslimisch geprägte europäische Länder sind Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien und die (geographisch nur teilweise in Europa liegende) Türkei. Viele weitere Länder haben muslimische Minderheiten.

Die wichtigste textliche Grundlage des Islams ist der Koran (arabisch القرآن al-qurʾān ‚Lesung, Rezitation, Vortrag‘), der als die dem Propheten Mohammed offenbarte Rede Gottes gilt.

Die zweite Grundlage bilden die Hadithe (arabisch حديث, DMG ḥadīṯ ‚Erzählung, Bericht, Mitteilung, Überlieferung‘) zur Sunna Mohammeds (Sunna, arabisch سنة ‚Brauch, gewohnte Handlungsweise, überlieferte Norm‘), der als der „Gesandte Gottes“ (Rasūl, arabisch رسولGesandter, Sendbote, Apostel‘) Vorbildcharakter für alle Muslime hat.

Die sich aus diesen Texten ergebenden Normen werden in ihrer Gesamtheit als Scharia bezeichnet (شريعة / šarīʿa im Sinne von „Weg zur Tränke, Weg zur Wasserquelle, deutlicher, gebahnter Weg“; auch: „religiöses Gesetz“, „Ritus“).

  1. Muslim Population by Country 2022. In: World Population Review. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  2. World population 2022 | Population clock live. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  3. Adam J. Silverstein, Guy G. Stroumsa, Moshe Blidstein: The Oxford Handbook of the Abrahamic Religions. Oxford University Press, 2015, ISBN 978-0-19-969776-2 (google.de [abgerufen am 7. Mai 2017]).
  4. Ulrike Peters: Großes Wörterbuch Religion. Compact Verlag, 2008, ISBN 978-3-8174-7751-7, S. 202 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Ali Özgür Özdil: Was ist Islam? BookRix, 2014, ISBN 978-3-7368-3815-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Mathias Rohe: Handbuch Christentum und Islam in Deutschland. Herder, Freiburg 2016, ISBN 978-3-451-81188-3, S. 341 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Vgl. Louis Gardet: Islām. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Band 4, S. 171. Die Wörter Islām und Salām („Friede“) beruhen auf derselben bedeutungstragenden Wurzel s-l-m. Daraus wird volksetymologisch mitunter ein Bezug der Begriffe abgeleitet mit der kausativen Bedeutung „Frieden schaffen“ oder „Frieden stiften“ für den Begriff Islam. Eine solche Bedeutung ist weder im Koran selbst noch in der heute uneingeschränkt gültigen klassischen Koranexegese nachweisbar.
  8. Vgl. den Bericht des Pew Forum aus dem Jahre 2009: „Mapping the Global Muslim Population: A Report on the Size and Distribution of the World’s Muslim Population.“ S. 5. Online verfügbar unter: Mapping the Global Muslim Population (Memento vom 2. August 2010 im Internet Archive)

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