Orthodoxe Kirchen

Orthodoxe Kirchen (von altgriechisch ὀρθός orthós, deutsch ‚aufrecht, richtig‘ und δόξα dóxa, deutsch ‚Verehrung, Glaube‘, hier „der richtige Lobpreis oder die rechte Lehre Gottes“; Singular „Orthodoxe Kirche“ auf griechisch Ορθόδοξη Εκκλησία Orthódoxi Ekklisía, russisch Православная церковь Prawoslawnaja zerkow, ukrainisch Православна церква Prawoslawna zerkwa, bulgarisch Православна църква Prawoslawna zarkwa, serbisch Православна Црква Pravoslavna Crkva und rumänisch Biserica Ortodoxă) oder byzantinisch-orthodoxe Kirchen sind die vorreformatorischen Kirchen des byzantinischen Ritus. Sie sind dabei von Beginn an sowohl katholisch als auch apostolisch in der Nachfolge der Apostel (traditio apostolica). Die selbstverwalteten Ostkirchen sind teilweise Nationalkirchen und weisen kulturelle Unterschiede auf, stehen jedoch in Kirchengemeinschaft miteinander. Angehörige der orthodoxen Kirchen verstehen sich als Einheit und sprechen daher meist von der Kirche der Orthodoxie im Singular. Die orthodoxen Kirchen bilden mit ca. 300 Millionen Angehörigen die zweitgrößte christliche Gemeinschaft der Welt.

Sie sind zu unterscheiden von den altorientalischen Kirchen (auch orientalisch-orthodox) und den katholischen Ostkirchen, die größtenteils von byzantinischen Kirchen abstammen.

Nach theologischem, christlich-orthodoxem Selbstverständnis ist die Orthodoxe Kirche „Vereinigung alles Seienden, dazu bestimmt, alles was da ist, Gott und die Schöpfung, in sich zusammenzuschließen. Sie ist die Erfüllung des ewigen Planes Gottes: die All-Einheit. In ihr ist Ewiges da und Zeitliches […] Die Kirche ist der Leib Christi, […]“[1]

Hagia Sophia, ehemals eine der größten orthodoxen Kirchen
  1. Dumitru Staniloae: Orthodoxe Dogmatik. Hrsg.: Aus d. Rumän. übersetzt v. Hermann Pitters. II. Band. Benziger, Zürich 1990, ISBN 3-545-24210-2, S. 162.

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