Sowjetunion

Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
Союз Советских Социалистических Республик

Sojus Sowjetskich Sozialistitscheskich Respublik
1922–1991
Flagge Wappen
Wahlspruch: Пролетарии всех стран, соединяйтесь! (Transkription: Proletarii wsech stran, sojedinjaites!)
Deutsch: Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!
Amtssprache Russisch (in jeder Sowjetrepublik zusätzlich die jeweilige Nationalsprache: Armenisch, Aserbaidschanisch, Estnisch, Georgisch, Kasachisch, Kirgisisch, Lettisch, Litauisch, Moldauisch (Rumänisch), Tadschikisch, Turkmenisch, Ukrainisch, Usbekisch und Belarussisch sowie andere Nationalsprachen in den autonomen Republiken[1])
Hauptstadt Moskau (seit 12. März 1918 Hauptstadt von Sowjetrussland, später RSFSR, ab 30. Dezember 1922 Hauptstadt der UdSSR)
Staats- und Regierungsform Föderale sozialistische Republik mit Einparteiensystem
(1922–1924)
Föderale leninistische sozialistische Republik mit Einparteiensystem
(1924–1927)
Föderale marxistisch-leninistische sozialistische Republik mit stalinistischem Einparteiensystem[2][3]
(1927–1953)
Föderale direktoriale parlamentarische sozialistische Republik mit Einparteiensystem[4]
(1953–1990)
Föderale semipräsidentielle Republik[5]
(1990–1991)
Staatsoberhaupt Staatsoberhäupter der UdSSR
Regierungschef Regierungschefs der UdSSR
Fläche 22.402.223 km²
Einwohnerzahl 290.100.023 (1991)
Bevölkerungsdichte 13 Einwohner pro km²
Währung 1 Rubel = 100 Kopeken
ISO 4217 Code = SUR
Errichtung 30. Dezember 1922, aus:
Sowjetrussland
Ukrainischer SSR
Weißrussischer SSR
Transkaukasischer SFSR
Endpunkt völkerrechtliche Auflösung durch Beschluss des Obersten Sowjets der UdSSR am 26. Dezember 1991
National­hymne Die Internationale (1922–1944)

Gimn Sowjetskowo Sojusa (1944–1991)
Nationalfeiertag 9. Mai (Tag des Sieges)
7. Oktober (Tag der Verfassung)
7. November (Tag der Oktoberrevolution)
Zeitzone UTC+2 bis UTC+12
Kfz-Kennzeichen SU
ISO 3166 SU, SUN
Internet-TLD .su
Telefonvorwahl +7 (heute von Russland und Kasachstan verwendet)
Staatsgebiet der Sowjetunion

Die Sowjetunion (kurz SU, russisch Советский Союз Sowjetski Sojus; vollständige amtliche Bezeichnung: Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, kurz UdSSR, russisch Союз Советских Социалистических Республик (СССР) Sojus Sowjetskich Sozialistitscheskich Respublik (SSSR)) war ein von der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) zentralistisch regierter, föderativer Vielvölker- und Einparteienstaat, dessen Territorium sich über Osteuropa und den Kaukasus bis nach Zentral- und über das gesamte Nordasien erstreckte. Sie wurde am 30. Dezember 1922 durch die Bolschewiki gegründet und durch die Alma-Ata-Deklaration am 21. Dezember 1991 als Union, bestehend aus 15 Unionsrepubliken, aufgelöst. Die völkerrechtlichen Rechte und Pflichten in internationalen Organisationen werden seitdem von der Russischen Föderation wahrgenommen.

Das Kerngebiet (mit 78 % der Fläche 1990) bestand aus der Russischen Sowjetrepublik (RSFSR), die im Zuge der Oktoberrevolution am 7. November 1917 aus dem Kern des Zarenreiches hervorgegangen war und auf welche als unabhängige Russische Föderation nach der Auflösung der Union deren „Verbindungsfaden mit der Außenwelt übergegangen ist“.[6] Die RSFSR hatte zuvor – anders als die übrigen ehemaligen Sowjetrepubliken – ihrerseits keine Unabhängigkeitserklärung abgegeben,[7] was nicht mit der „Deklaration der staatlichen Souveränität“ der Russischen Föderation vom 12. Juni 1990, der heute als „Tag Russlands“ gefeiert wird, zu verwechseln ist.

Wegen der Dominanz der Russischen Sowjetrepublik wurde die Sowjetunion in den westlichen Ländern sprachlich oft unzutreffend bzw. als rhetorische Figur des pars pro toto vereinfacht mit dem historischen Russland vor 1917 gleichgesetzt oder auch als sogenanntes Sowjetrussland bezeichnet. Die Sowjetbürger wurden verallgemeinernd fälschlich als „Russen“ bezeichnet.

  1. Siehe auch Sprachen in der Sowjetunion.
  2. Jerry F. Hough: The ‘Dark Forces’, the Totalitarian Model, and Soviet History. The Russian Review, Vol. 46, No. 4, 1987, S. 397–403.
  3. Jay Bergman: Was the Soviet Union Totalitarian? The View of Soviet Dissidents and the Reformers of the Gorbachev Era. Studies in East European Thought, Vol. 50, No. 4, 1998, S. 247–281.
  4. Crises in the USSR: Are the Constitutional and Legislative Changes Enough. In: Cornell International Law Journal. 23. Jahrgang, Nr. 2 (scholarship.law.cornell.edu (Memento des Originals vom 19. März 2022 im Internet Archive) [abgerufen am 24. April 2022]). Vorlage:Cite journal: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  5. Law of the USSR of March 14, 1990 N 1360-I ‘On the establishment of the office of the President of the USSR and the making of changes and additions to the Constitution (Basic Law) of the USSR’. Garant.ru, archiviert vom Original am 10. Oktober 2017; abgerufen am 12. Juli 2010. Vorlage:Cite web: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  6. Zitiert n. russ. Außenminister Kosyrew im Januar 1992; vgl. Andreas Zimmermann, Staatennachfolge in völkerrechtliche Verträge. Zugleich ein Beitrag zu den Möglichkeiten und Grenzen völkerrechtlicher Kodifikation, Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Springer, 2000, ISBN 3-540-66140-9, S. 91 Fn. 325.
  7. So etwa Antonowicz, Disintegretation of the USSR, S. 9; Bothe/Schmidt, Questions de succession, S. 824.

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