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Die Kuren (lettisch kurši, kūri, litauisch kuršiai) waren ein baltischer Stammesverband in der nach benannten Region Kurland im Westen des heutigen Lettlands, in westlichen, küstennahen Gebieten Litauens und zeitweilig am Nordrand des späteren Ostpreußens. Sie werden in historischen Quellen des 9. bis 13. Jahrhunderts als heidnischer Stammesverband beschrieben, die unter anderem als Seefahrer und Seeräuber bis nach Gotland aktiv waren. Gegen die Eroberungen des Schwertbrüderordens leisteten sie mit anderen baltischen Stammesverbänden 1210 bis nach 1236 bewaffneten Widerstand. Nach ihrer Unterwerfung durch den zu Hilfe gekommenen Deutschen Orden, der den geschwächten Schwertbrüderorden als Livländischen Orden inkorporierte, folgte 1260–67 folgte ein großer kurischer Aufstand nach dessen sehr gewaltsamer Niederschlagung der kurische Stammesverband aufhörte zu existieren. Südlichere Gruppen abseits der Küste schlossen sich dem noch etwa ein Jahrhundert anhaltenden litauischen Widerstand gegen die Zwangschristianisierung durch den Deutschen Orden an.
Im Gegensatz zu den im 15.–17. Jahrhundert aus Kurland nach Süden eingewanderten Neukuren (Nehrungskuren), die oft ebenfalls „Kuren“ genannt wurden, sprachen die alten Kuren nach heute weithin anerkannter Mehrheitsmeinung der Baltistik noch eine westbaltische Sprache, die dem Altpreußischen näher stand. Diese kurische Sprache (nicht zu verwechseln mit Neukurisch/Nehrungskurisch) wird deshalb auch „Altkurisch“ genannt. In baltischsprachiger Literatur werden die Neukuren heute auch als lettisch kursenieki und litauisch kuršininkai von den alten Kuren begrifflich unterschieden. Nach der Niederschlagung des Kurenaufstandes wurde sie bis ins 16. Jahrhundert in Kurland und in den südlicheren Küstengebieten des Deutschordensstaats durch Ansiedlungen aus Lettgallen vom Lettischen und in den küstenferneren Gebieten Westlitauens vom schemaitischen Dialekt des Litauischen verdrängt, die beide zum ostbaltischen Sprachzweig gehören. Trotz dieser Unterschiede erfolgte die Lettisierung und Litauisierung nach Analysen vieler Baltisten wahrscheinlich nicht durch Verdrängung und Aussterben des Altkurischen, sondern immer stärkere sprachliche Überformung, bis sich die Sprache dem Lettischen oder Schemaitischen allmählich angeglichen hatte. Darauf deuten ältere Sprachzeugnisse aus den Regionen hin oder ein altkurisches Vaterunser bei Simon Grunau aus dem 15. Jahrhundert, das schon mehrheitlich lettische, aber noch deutlich mehr altkurische Einflüsse als heutige Dialekte Kurlands zeigt.