Langerhans-Inseln

Mikroskopischer Schnitt in Hämatoxylin-Eosin-Färbung

Die Langerhans-Inseln (auch Langerhanssche Inseln, Pankreasinseln oder Inselzellen genannt (nicht zu verwechseln mit den Langerhans-Zellen) und in ihrer Gesamtheit oft als Inselorgan bezeichnet) sind inselartig eingebettete Zellansammlungen hormonbildender Zellen in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), die sowohl die Höhe des Blutzuckers registrieren als auch Insulin produzieren und ausschütten. Sie wurden 1869 durch den angehenden Mediziner Paul Langerhans als „rundliches Häuflein“[1] im endokrinen Gewebe der Bauchspeicheldrüse entdeckt sowie beschrieben[2] und später nach ihm benannt. Die Bedeutung dieser „besonderen Zellhaufen“ wurde erst später, so 1905 von S. Tschassownikow,[3] erkannt.[4] Sie gehören zum Hormonsystem. Eine Schädigung der Langerhans-Inseln kann Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Hyperinsulinismus zur Folge haben.

  1. Michael Sachs: Langerhanssche Inseln. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 824 f.
  2. Paul Langerhans: Beitrag zur mikroskopischen Anatomie der Bauchspeicheldrüse. Medizinische Dissertation Berlin 1869.
  3. S. Tschassownikow: Über die histologischen Veränderungen der Bauchspeicheldrüse nach Unterbindung der Ausführungsgänge. In: Archiv für mikroskopische Anatomie. Band 67, 1906, S. 758–772.
  4. Vgl. K. Zimmermann: Bauchspeicheldrüse. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 89–106, hier: S. 91.

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