Mikrofaser

Stoff aus Mikrofaser zum Reinigen von empfindlichen Oberflächen

Mikrofaser (in der Fachliteratur auch Microfaser)[1][2] ist eine Sammelbezeichnung für Fasern, deren Feinheit größer als 0,1 dtex ist, bei einer Dichte von 10−8 kg/m, d. h. 10.000 m Mikrofaser-Garn wiegen 0,1 g. Feinere Fasern (bis 10−7 dtex) heißen Nanofasern.

Im Allgemeinen liegt die Feinheit von Mikrofasern zwischen 0,3 und 0,8 dtex. Im Vergleich dazu beträgt die Feinheit der Naturfasern Baumwolle 1,5 bis 2,5 dtex, Schurwolle 3 bis 6 dtex und Seide 1,3 dtex.[3] Die Faserdurchmesser liegen dann in Abhängigkeit von der Dichte zwischen 3 und 10 µm. Das normale menschliche Kopfhaar weist einen Durchmesser zwischen 50 und 70 µm auf. Glasfasern und andere Mineralfasern werden als Mikrofasern bezeichnet, wenn der Durchmesser unter 3 µm liegt.[4] Feinere Fasern (weniger als 0,3 dtex) werden meist als Supermikrofasern oder Ultrafeinfasern bezeichnet.

Mikrofasergewebe mit bis zu 8.000 Filamenten pro Quadratzentimeter haben einen extrem niedrigen Querschnitt, sind hochelastisch, atmungsaktiv, feuchtigkeitsabweisend, weich und formbeständig.

  1. Hans-J. Koslowski: Chemiefaser – Lexikon. 12., erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-87150-876-9, S. 140
  2. Wolfgang Bobeth (Hrsg.): Textile Faserstoffe. Beschaffenheit und Eigenschaften. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 1993, ISBN 3-540-55697-4, S. 100
  3. Hans-J. Koslowski: Chemiefaser – Lexikon. 12., erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-87150-876-9, S. 134
  4. M. J. Denton, P. N. Daniels (Hrsg.): Textile Terms and Definitions. Eleventh Edition. The Textile Institute, Manchester 2002, ISBN 1-870372-44-1, S. 214

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