Robinsonade

Der Ausdruck Robinsonade bezeichnet Literatur, Filme und andere Kunstformen, welche das literarische Motiv der unfreiwilligen Isolation auf einer Insel oder in einer entlegenen Gegend verarbeiten. Die Robinsonade weist Ähnlichkeiten zu Idylle und Utopie auf, ist meist jedoch negativer konnotiert. Der Begriff wurde vom deutschen Schriftsteller Johann Gottfried Schnabel geprägt.[1] Er ist in Anlehnung an den 1719 erschienenen Roman Robinson Crusoe von Daniel Defoe entstanden, gleichwohl windet sich das Motiv, vor wie nach Erscheinen des Romans, durch die gesamte Weltliteratur. Züge der Robinsonade finden sich nicht nur in der Nachfolge Defoes, sondern z. B. auch in der Homer zugeschriebenen Odyssee und anderen antiken Mythen, bei Tasso (Aminta), Harsdörffer (Der Schiffbruch) und Miguel Sánchez (La isla bárbara), sowie Yann Martel (Life of Pi).

  1. Grohnert, Dietrich: Aufbau und Selbstzerstörung einer literarischen Utopie: Untersuchungen zu Johann Gottfried Schnabels Roman Die Insel Felsenburg. Röhrig Universitätsverlag 1997, S. 22.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Nelliwinne