Der Zuschauereffekt (auch Bystander-Effekt, englisch: bystander effect, auch non-helping-bystander effect oder Genovese-Syndrom) beschreibt das Phänomen, dass einzelne Personen weniger wahrscheinlich in eine Notsituation eingreifen und helfen, je mehr andere Personen vor Ort sind.[1] Latané und Darley haben den Effekt erstmals nach dem Mord an Kitty Genovese beschrieben. Auf Grundlage ihrer Forschung entwickelten sie unter anderem ein 5-Stufen-Modell, das den Ablauf des Zuschauereffekts in Gefahrensituationen beschreibt. Die Sozialpsychologie liefert verschiedene Erklärungsansätze für das Auftreten des Zuschauereffekts. Obwohl der Zuschauereffekt in verschiedenen Untersuchungen immer wieder beobachtet wurde, gibt es auch Forschung, die zeigt, dass der Effekt nicht uneingeschränkt gültig ist.[2]