Zuschauereffekt

Der Zuschauereffekt (auch Bystander-Effekt, englisch: bystander effect, auch non-helping-bystander effect oder Genovese-Syndrom) beschreibt das Phänomen, dass einzelne Personen weniger wahrscheinlich in eine Notsituation eingreifen und helfen, je mehr andere Personen vor Ort sind.[1] Latané und Darley haben den Effekt erstmals nach dem Mord an Kitty Genovese beschrieben. Auf Grundlage ihrer Forschung entwickelten sie unter anderem ein 5-Stufen-Modell, das den Ablauf des Zuschauereffekts in Gefahrensituationen beschreibt. Die Sozialpsychologie liefert verschiedene Erklärungsansätze für das Auftreten des Zuschauereffekts. Obwohl der Zuschauereffekt in verschiedenen Untersuchungen immer wieder beobachtet wurde, gibt es auch Forschung, die zeigt, dass der Effekt nicht uneingeschränkt gültig ist.[2]

  1. Mark Levine, Rachel Manning, Richard Philpot: Prosoziales Verhalten. In: Sozialpsychologie. Springer, Berlin, Heidelberg 2023, ISBN 978-3-662-65297-8, S. 351–392, doi:10.1007/978-3-662-65297-8_10 (springer.com [abgerufen am 7. Mai 2025]).
  2. Rachel Manning, Mark Levine, Alan Collins: The Kitty Genovese murder and the social psychology of helping: The parable of the 38 witnesses. In: American Psychologist. Band 62, Nr. 6, 2007, ISSN 1935-990X, S. 555–562, doi:10.1037/0003-066X.62.6.555 (apa.org [abgerufen am 7. Mai 2025]).

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