Berliner Mauer

Karte
Berliner Mauer auf aktueller Karte
Karte der Berliner Mauer (braun) vor 1989, einschließlich
* westlicher und südlicher Berliner Außenring
* Grenzübergangsstellen 1–14
* Gebietsaustausch A:
StaakenGatow/Weinmeisterhöhe (1945)
* Gebietsaustausch B:
SpandauFalkensee (nach 1970)
* Gebietsaustausch C:
ZehlendorfBabelsberg (nach 1970)
* Sektoren:
I. = Frankreich, II. = Großbritannien,
III. = USA (einschließlich V. Steinstücken),
IV.= sogenannter „Demokratischer Sektor“ (Ost-Berlin).
Grenzstreifen mit Hinterlandmauer, Blick von einer Aussichtsplattform an der Bernauer Straße (West) zur Eberswalder und Oderberger Straße (Ost), 1973
Graffiti auf West-Berliner Seite, auf Ost-Berliner Seite die planierten Anlagen des Luisenstädtischen Kanals, 1986
Animation des Mauerbaues
Die Berliner Mauer aus Augenhöhe am Potsdamer Platz, 1985
Todesstreifen und Wachturm des Typs „Führungsstelle“ an der Mühlenstraße, 1990 – dort entsprach die Hinterlandmauer der sonst nach Westen zugewandten Bauart „Stützwandelement UL 12.41“
Gegen Helmut Kohl und die Wiedervereinigung gerichtete Graffiti im ehemaligen Todesstreifen Mühlenstraße, 2. Oktober 1990
Reste der Berliner Mauer an der Niederkirchnerstraße, 2004

Die Berliner Mauer war während der Teilung Deutschlands ein Grenzbefestigungssystem der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), das vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 bestand, um West-Berlin vom Gebiet der DDR hermetisch abzuriegeln. Sie trennte nicht nur die Verbindungen im Gebiet Groß-Berlins zwischen dem Ostteil („Hauptstadt der DDR“) und dem Westteil der Stadt, sondern umschloss alle drei Sektoren des Westteils vollständig und unterbrach damit auch seine Verbindungen zum sonstigen Umland, das im DDR-Bezirk Potsdam lag. Die Mauer verlief dabei zumeist einige Meter hinter der eigentlichen Grenze.

Von der Berliner Mauer ist die ehemalige innerdeutsche Grenze zwischen West- (alte Bundesrepublik) und Ostdeutschland (DDR) zu unterscheiden.

Die Berliner Mauer als letzte Aktion der Teilung der durch die Nachkriegsordnung der Alliierten entstandenen Viersektorenstadt Berlin war Bestandteil und zugleich markantes Symbol des Konflikts im Kalten Krieg zwischen den von den Vereinigten Staaten dominierten Westmächten und dem sogenannten Ostblock unter Führung der Sowjetunion. Sie wurde aufgrund eines Beschlusses der politischen Führung der Sowjetunion Anfang August 1961 und einer wenige Tage später ergehenden Weisung der DDR-Regierung errichtet. Die Berliner Mauer ergänzte die 1378 Kilometer lange innerdeutsche Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland, die bereits mehr als neun Jahre vorher „befestigt“ worden war, um den Flüchtlingsstrom zu stoppen.

Für die DDR-Grenzsoldaten galt seit 1960 in Fällen des „ungesetzlichen Grenzübertritts“ der Schießbefehl, der erst 1982 formell in ein Gesetz gefasst wurde. Bei den Versuchen, die 167,8 Kilometer langen[1] und schwer bewachten Grenzanlagen in Richtung West-Berlin zu überwinden, wurden nach derzeitigem Forschungsstand (2009) zwischen 136 und 245 Menschen getötet. Die genaue Zahl der Todesopfer an der Berliner Mauer ist nicht bekannt.

Die Berliner Mauer wurde am Abend des 9. November 1989 im Zuge der politischen Wende geöffnet. Dies geschah unter dem wachsenden Druck der mehr Freiheit fordernden DDR-Bevölkerung. Der Mauerfall ebnete den Weg, der innerhalb eines Jahres zum Zusammenbruch der SED-Diktatur, zur Auflösung der DDR und gleichzeitig zur staatlichen Einheit Deutschlands führte.

  1. Berliner Illustrirte Zeitung, 3. Oktober 1990 (Sonderausgabe), S. 113.

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